In der Verhandlungsrunde für die Erneuerung der Verträge zum 1. April, in der es traditionell vor allem um den Inselstaat geht, hat der weltweit viertgrößte Rückversicherer nach eigenen Angaben das Prämienvolumen um 6,6 Prozent erhöht. Japan ist neben den USA und Europa einer der wichtigsten Märkte für die Rückversicherer. Nach einer Serie von Taifunen hätten sich die Prämien für Katastrophendeckungen dort um 9,5 Prozent erhöht. "Wir sehen eine höhere Nachfrage nach Rückversicherung", sagte Finanzvorstand Roland Vogel am Dienstag. Die Konditionen seien weltweit stabil.

Bereits zum Jahreswechsel hatte Hannover Rück das Geschäft angesichts des nachlassenden Preisdrucks deutlich ausgebaut. Das Prämienvolumen stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 16 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Übers Jahr sollen die Prämien um einen einstelligen Prozentsatz steigen.

Der Taifun "Jebi", der im September über Japan hinweggezogen war, kostet den Rückversicherer mehr als gedacht: 135 Millionen Euro hatte Vogel dafür bereits reserviert, 48 Millionen kommen nun dazu. Daneben hielten sich die Großschäden im ersten Quartal mit 59 (2018: 73) Millionen Euro aber in Grenzen. Der Nettogewinn lag mit 294 Millionen Euro um sieben Prozent über Vorjahr. Dazu trug auch der Wegfall von Sonderbelastungen aus dem teuren Rückzug aus verlustreichen Teilen des Leben-Rückversicherungsgeschäfts in den USA bei.

Vogel sieht den Konzern auf gutem Weg zu dem angepeilten Gewinn von rund 1,1 Milliarden Euro in diesem Jahr. Knapp 100 Millionen Euro Extra-Gewinn winkten der Hannover Rück aus der Übernahme des Geschäfts der deutschen Generali Leben durch den Abwickler Viridium, an der Rückversicherer mit 20 Prozent beteiligt ist. Die Beteiligung sei auf Marktwerte hochgeschrieben worden, sagte Vogel.

Hannover Rück steht vor einem Führungswechsel: Nach der Hauptversammlung am Mittwoch geht Vorstandschef Ulrich Wallin nach zehn Jahren an der Konzernspitze in Ruhestand. Er wird von dem ehemaligen Swiss-Re-Manager Jean-Jacques Henchoz abgelöst.