Der Vorstand erwartet ungeachtet der schwachen Automärkte und der Probleme bei der Umstellung auf das Abgasmessverfahren WLTP einen leichten Anstieg der Absatzzahlen und der um Bilanzierungseffekte bereinigten Umsätze. Die Umsatzrendite werde 2019 mit 7,0 bis 8,5 Prozent unterhalb des langfristigen Ziels von neun bis elf Prozent bleiben.

"2019 ist wie erwartet eine echte Bewährungsprobe", erklärte Finanzvorstand Alexander Seitz am Freitag. "Wir bewegen uns in einem sehr schwierigen Marktumfeld mit vielen Belastungen." Er bekräftigte, dass Audi den Konzernumbau vorantreiben werde und verwies auf die laufenden Gespräche mit den Arbeitnehmern. Nach Angaben eines Sprechers strebt das Unternehmen bis Herbst eine Vereinbarung über die Produktionsverteilung der einzelnen Modelle an.

Im ersten Halbjahr schrumpfte der Umsatz um acht Prozent auf 29 Milliarden Euro. Als Grund nannten die Münchener wie bereits im vergangenen Quartal, dass die früher bei Audi verbuchten Erlöse ausländischer Importeursgesellschaften seit diesem Jahr dem Mutterkonzern Volkswagen zugeschlagen werden. Ohne diesen Effekt sei der Umsatz leicht gestiegen. Der Betriebsgewinn fiel um 17 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Dementsprechend sank die Umsatzrendite auf 8,0 von zuvor 8,9 Prozent.

Die Konkurrenten Mercedes und BMW hatten zuletzt Verluste ausgewiesen. Die Mercedes-Mutter Daimler verbuchte wegen Milliardenrisiken im Dieselskandal, Problemen mit Airbags und einer Absatzschwäche im abgelaufenen Quartal einen Fehlbetrag von 1,2 Milliarden Euro. BMW schrieb zu Jahresbeginn im Kerngeschäft rote Zahlen und hat sich nach Ansicht von Kritikern damit verzettelt, alle möglichen Antriebe der Zukunft parallel zu entwickeln. Der Münchner Autobauer legt seine Zahlen für das zweite Quartal am kommenden Donnerstag vor.

Der Audi-Mutterkonzern Volkswagen hatte am Donnerstag mit einem kräftigen Gewinnanstieg für einen Hoffnungsschimmer in der von Stellenstreichungen und Produktionskürzungen gebeutelten Autoindustrie gesorgt. Die Konzernmarke VW, die wie die Schwester Audi am Freitag ihre Zahlen vorlegte, profitierte von einer steigenden Nachfrage nach Stadtgeländewagen (SUVs). Bei der Volkswagen-Tochter Porsche belastete ein Bußgeld im Zusammenhang mit dem Dieselskandal den Quartalsgewinn.