STUTTGART/ULM (dpa-AFX) - Baden-Württembergs grün-schwarze Landesregierung will bis Jahresende gegen VW eine Klage auf Schadenersatz einreichen. Das berichtet die "Südwest Presse" (Samstag) unter Berufung auf Koalitionskreise. Das Finanzministerium bestätigte dies im Grundsatz. Dazu verpflichte die Landeshaushaltsordnung.

Dem Bericht zufolge hält Grün-Schwarz dem Konzern im Zusammenhang mit manipulierter Motorsteuerungssoftware eine "vorsätzlich sittenwidrige Schädigung" vor. Die geplante Klage beziehe sich auf alle vom Land - etwa für die Polizei - gekauften und geleasten Dieselfahrzeuge von VW, Audi, Skoda und Seat mit dem Motortyp EA 189. Alle Ressorts seien gebeten worden, die Zahl der betroffenen Fahrzeuge in den ihnen unterstellen Behörden zu ermitteln. Die Auswertung laufe noch, erst danach lasse sich die Höhe einer möglichen Schadenersatzsumme konkret berechnen.

Die Erfolgsaussichten vor Gericht werden in der Regierung laut dem Blatt als hoch eingeschätzt. VW hat bisher stets die Rechtsauffassung vertreten, dass die Autos genehmigt, technisch sicher und fahrbereit seien. Das Land hatte VW nach Informationen der "Südwest Presse" zunächst einen außergerichtlichen Vergleich angeboten. Der Konzern habe die Frist aber verstreichen lassen./jug/DP/fba