Springer habe mit dem französischen Fernsehsender eine Vereinbarung getroffen, wonach Springer die Option besitzt, seinen rund 78-prozentigen Anteil für gut 286 Millionen Euro zu veräußern. Der Kaufpreis pro Aktie belaufe sich auf 38,74 Euro, teilte der Konzern am Dienstagabend mit. Dies entspreche einem Aufschlag von 45,7 Prozent auf den Schlusskurs zum 8. Dezember. Finanzvorstand Julian Deutz sprach von einem "sehr, sehr attraktiven Preis". Er erwarte, dass der Deal Ende des ersten Quartals 2018 vollzogen werde. Da sich aufeminin zuletzt mehr in Richtung Online-Handel entwickelt habe, gebe es bessere Eigentümer als Springer für weiteres Wachstum.

Der Abschluss eines verbindlichen Verkaufvertrages soll nach einem Informations- und Anhörungsverfahren des Betriebsrats der aufeminin über die Bühne gehen. Springer hält seit mehr als zehn Jahren die Mehrheit an der nach eigenen Angaben weltweit führenden Plattform für Frauenthemen rund um Mode, Trends und Gesundheit. Das Unternehmen, das an der Pariser Börse notiert ist, ist in mehr als 20 Ländern aktiv. 2016 kam aufeminin, das in Deutschland unter gofeminin bekannt ist, auf einen Umsatz von 107 Millionen Euro.

Der Medienkonzern setzt 2017 auf ein kräftiges Umsatzplus bei seinem boomenden Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet. Die Jobbörsen, Immobilienplattformen und Portale für Autos sowie Ferienunterkünfte seien Wachstumstreiber und wirtschaftliches Rückgrat des Konzerns, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner vor Journalisten in Berlin. "Wir werden in diesem Jahr die Milliarden-Schwelle überschreiten." Im vergangenen Jahr hatte das sogenannte Rubrikengeschäft Erlöse von 880 Millionen Euro eingespielt. Nach den ersten neun Monaten 2017 stehen bereits 745 Millionen Euro zu Buche und damit gut 15 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Die Ebitda-Rendite lag bei gut rund 41 Prozent. Döpfner sagte, in einigen Bereichen gebe es Margen von 50 oder fast 70 Prozent. "Wir sehen da sehr viel Potenzial."

Unternehmen in diesem Artikel : TF1, aufeminin, Axel Springer SE