Winterthur (awp) - Autoneum rechnet nicht mit einer raschen Erholung des Geschäfts in Nordamerika. "Der nordamerikanische Markt bleibt auch dieses Jahr eine Herausforderung", sagte CEO Martin Hirzel in einem Interview mit dem Onlineportal "cash.ch". Der Autozulieferer sei in den USA und Kanada mit weiteren Produktionsrückgängen konfrontiert, nachdem die Zahl der dort produzierten Fahrzeuge 2017 um über 8 Prozent geschrumpft sei. Mittelfristig geht Hirzel für die USA von einer Stagnation auf dem aktuellen Niveau aus.

Im März hatte Hirzel noch gesagt, es zeichne sich im laufenden Jahr für die USA zwar kein Boom ab. Er hatte jedoch auch Prognosen angeführt, wonach für Nordamerika insgesamt mit einer bis zu 1 Prozent höheren Automobilproduktion gerechnet werde.

Vom Handelskonflikt sieht sich das Unternehmen derzeit nicht direkt tangiert. Von einer Verlagerung der Fahrzeugproduktion in die USA würde Autoneum dank seiner acht Werke im Land jedoch "durchaus profitieren", ist Hirzel überzeugt. Steigende Produktionszahlen gebe es derzeit im Übrigen in Mexiko, wo Autoneum wegen des Auf- und Ausbaus der Fabriken aber noch nicht am Wachstum partizipieren könne, fügte der Firmenchef an.

Ausserdem hat Hirzel die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwann Tesla als Kunden zu gewinnen. Autoneum habe an der US-Westküste kein Werk. "Das ist schlicht der Grund, weswegen wir nicht dabei sind", sagte er. Aber wenn Tesla den Schritt zu einem Hersteller mit viel höheren Stückzahlen mache, müssten die Kalifornier auf mehr als einen Zulieferer pro Produkt bauen. "Dann wird Tesla auch auf den Technologieführer aufmerksam - also uns", so der CEO.

rw/ra