Winterthur (awp) - Der Autozulieferer Autoneum hat ein ausgesprochen schwieriges Geschäftsjahr 2018 hinter sich. Wegen Problemen in der wichtigen Absatzregion Nordamerika kam die Profitabilität des Konzerns unter die Räder. Erst 2020 rechnet die Autoneum wieder mit einer substanziellen Ergebnisverbesserung.

Die Nordamerika-Sparte ist wegen Produktionsproblemen in den US-Werken in Schieflage geraten. Im Dezember warnte Autoneum vor einem Verlust im Nordamerika-Geschäft und kippte das Ziel einer Betriebsgewinnmarge (EBIT) von 6 Prozent.

Wie der nun am Mittwoch veröffentliche Geschäftsbericht zeigt, stieg der Umsatz 2018 zwar um 3,4 Prozent auf 2,28 Milliarden Franken, das operative Ergebnis auf Stufe EBIT brach aber um knapp 37 Prozent auf 114,1 Millionen ein.

EBIT-Marge auf 5 Prozent gesunken

Die entsprechende Marge verringerte sich somit auf 5,0 Prozent von 8,2 Prozent im Vorjahr. Zu Jahresbeginn hatte Autoneum von eine EBIT-Marge von 8 Prozent in Aussicht gestellt. Das Ziel musste danach im Jahresverlauf wegen der Probleme in den USA drei Mal nach unten revidiert werden.

Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 74,7 Millionen. Das sind ebenfalls 37 Prozent weniger als im Vorjahr. Aufgrund des Gewinnrückgangs wird die Dividende gekürzt. Der Verwaltungsrat beantragt noch eine Dividendenzahlung von 3,60 Franken pro Aktie, nachdem die Aktionäre im Vorjahr noch 6,50 Franken erhalten hatten.

Mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsensus) mit einem EBIT von 118,2 Millionen und einer Dividende von 6,25 Franken gerechnet.

Wie erwähnt war das Nordamerika-Geschäft für den Rückgang der Profitabilität verantwortlich. In dieser Region bildete sich der Umsatz um 4,4 Prozent auf 921,8 Millionen Franken zurück. Auf Stufe EBIT resultierte gar ein Verlust von 8,2 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 65,3 Millionen herausgeschaut hatte.

Operative Ineffizienzen und entsprechende Restrukturierungsaufwände sowie gestiegene Lohnkosten und Rohmaterialpreise hätten zu diesem negativen Ergebnis geführt, begründete die Gesellschaft das Defizit in der Mitteilung.

Stagnierender Umsatz 2019 erwartet

Der Ausblick auf das laufende Gesamtjahr fällt verhalten aus. Angesichts eines stagnierenden Automobilmarktes, Handelsstreitigkeiten und geopolitischer Spannungen geht Autoneum für 2019 von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus.

Die anhaltenden Verluste in Nordamerika und die mit dem Turnaround verbundenen Kosten sowie die noch ausstehende Rendite auf den Investitionen in China würden allerdings zu Profitabilitätseinbussen führen, hiess es weiter. Für das erste Halbjahr 2019 erwartet das Unternehmen daher ein negatives Konzernergebnis.

Basierend auf den ergriffenen Gegenmassnahmen sollte Autoneum 2020 "substanzielle" Ergebnisverbesserungen und 2021 wieder ein "gesundes" Profitabilitätsniveau erreichen, schrieb das Unternehmen weiter.

sig/ra