Zürich (awp) - Ein unerwartet schlechtes Ergebnis des Autozulieferers und Kabelspezialisten Leoni hat die Anleger aufgeschreckt und sie kippen auch die Aktien von Konkurrenten aus ihren Depots. Leoni will nach einem Jahresgewinn die Dividende streichen und kassiert zudem die bisherigen Mittelfristziele für 2020.

An der Schweizer Börse geraten die Aktien von Autoneum (-2,6%), Feintool (-1,4%) und von Komax (-2,4%) unter Druck. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI (-0,05%) schwächt bis um 10.15 Uhr sich nur leicht ab. Der Leoni-Aktienkurs sackt gegenüber dem Vortag um gut einen Viertel ab.

"Die Branche wird in Sippenhaft genommen", sagt ein Händler. Die Anleger hätten wegen der zuletzt vielfach enttäuschend ausgefallenen Konjunktur- und Firmenzahlen den Finger ohnehin nahe am Verkaufsknopf.

Leoni hatte bereits Ende Oktober die Gewinnerwartungen für 2018 wegen der Schwäche des wichtigen chinesischen Automarktes, der Verunsicherung von Autokäufern durch die aktuellen Handelskonflikte und der Umstellung auf den neuen Abgas- und Verbrauchsstandard WLTP in Europa gesenkt.

Der Leoni-Umsatz lag 2018 mit 5,1 Milliarden Euro etwas höher als im Vorjahr. Im vierten Quartal lag der Erlös bei 1,2 Milliarden Euro. Mit Blick auf den Zahlungsmittelfluss und die Verschuldungslage will Leoni die Dividende ausfallen lassen.

pre/ra