LONDON (dpa-AFX) - Die Perspektiven für die Aktien von Anbietern von Online-Anzeigemärkten wie Scout24 haben sich laut der US-Bank JPMorgan ein Stück weit getrübt. "Online-Rubrikenanbieter zählten in den vergangenen fünf Jahren zu den Lieblingen der Anleger, doch ziehen nun Wolken am Horizont auf," schrieb Analyst Marcus Diebel. Die Branche stehe vor Herausforderungen etwa mit Blick auf notwendige Investitionen sowie den Konkurrenzkampf. Diebel stufte die Aktien von Scout24 in seiner Studie vom Mittwoch daher von "Overweight" auf "Neutral" ab und senkte das Kursziel von 37 auf 34 (Kurs 30,57) Euro.

Viele der Aktien in der Branche seien mittlerweile ambitioniert bewertet, erklärte Diebel. Reibungslose Geschäftsentwicklungen seien eingepreist, obwohl es genügend Herausforderungen gibt. Der Wandel von Print zu Online sei - abgesehen vom Jobmarkt - beinahe vollendet, was das Geschäft schwankungsanfälliger mache. Zudem seien höhere Investitionen in Technik und Marketing vonnöten und neue Konkurrenten aus den USA wie etwa Facebook und Amazon schienen ein Auge auf den Markt zu werfen.

Für die Anteilsscheine von Axel Springer bleibt der Experte hingegen optimistisch und hob das Ziel bei einer unveränderten "Overweight"-Einstufung von 61 auf 62 (Kurs 56,98) Euro an. So gebe es auf dem Onlinemarkt für Jobvermittlungen noch reichlich Luft nach oben. Zusätzlich könnten Verkäufe von Unternehmensteilen den Wert steigern.

Gemäß der Einstufung "Neutral" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem jeweiligen Sektor entwickeln wird. Bei "Overweight" rechnen die Analysten mit einer im Vergleich zum Sektor besseren Entwicklung./mis/kro/fbr

Analysierendes Institut JPMorgan.

Unternehmen im Artikel: Axel Springer, Scout24 AG