Dank Kostensenkungen und gesunkener Belastungen durch faule Kredite stand unter dem Strich ein Überschuss von 279 Millionen Euro, wie die älteste Bank der Welt am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte das Kreditinstitut noch einen Verlust von 3,5 Milliarden Euro angehäuft.

Wegen der eingetrübten Wirtschaftsaufsichten für Italien und des Haushaltsstreits zwischen Italien und der EU-Kommission, der die Renditen italienischer Anleihen in die Höhe schnellen ließ, zeigte sich Monte Paschi pessimistischer. Man habe die internen Mittelfristprognosen gesenkt, die nun niedriger seien als im Umbauplan bis 2021 vorgesehen. Die Mindestkapitalanforderungen der Aufseher würden aber weiter erfüllt. Details nannte das Institut nicht.

Monte Paschi war wegen eines Bergs an faulen Krediten in Schieflage geraten und musste 2017 vom Staat mit einem acht Milliarden Euro schweren Rettungspaket vor dem Kollaps bewahrt werden. Die Bank reduzierte den Bestand an faulen Krediten im vergangenen Jahr um 29 Milliarden Euro, doch noch immer liegt der Anteil der notleidenden Darlehen bei 16,4 (Ende 2017: 35,8) Prozent.

Die meisten italienische Banken kommen aktuell am Anleihenmarkt nur mit Mühe an frisches Kapital. Denn die Schuldenaufnahme an den Finanzmärkten ist für die Institute deutlich teurer geworden, seitdem 2018 eine populistische Regierung das Zepter in Rom übernommen hat. Monte Paschi legte 2018 eine Transaktion auf Eis, mit der sich das Institut 700 Millionen frisches Kapital am Bondmarkt besorgen wolle. Man suche nun nach einer Gelegenheit, um die Transaktion nachzuholen, erklärte das Institut.