Der Nettogewinn des Konzerns kletterte im ersten Quartal um zehn Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. "Das Jahr hat gut begonnen", sagte Santander-Chefin Ana Botin am Dienstag. Sie verwies auf starke Ergebnisse in Brasilien, Spanien und Mexiko sowie ein besseres Abschneiden in den USA. Ein Wermutstropfen war ein Gewinneinbruch in Großbritannien. Die Santander-Aktien fielen in Madrid um bis zu 3,1 Prozent und waren schwächster Wert im spanischen Leitindex Ibex.

Im Großbritannien fiel der Nettogewinn um 23 Prozent, hauptsächlich wegen Belastungen durch faule Kredite. Santander verwies auf abgewertete Darlehen an den zusammengebrochenen britischen Baukonzern Carillion sowie einen ungenannten weiteren Kunden.

Dank des starken Geschäft in Lateinamerika und in Spanien konnte Santander dies jedoch mehr als ausgelichen. In ihrem wichtigsten Markt Brasilien profitierte die Bank von der starken Nachfrage nach Krediten und steigerte den Nettogewinn um sieben Prozent. In Spanien zahlt sich die Übernahme des Rivalen Popular aus. Der Heimatmarkt löste Großbritannien als zweitwichtigsten Markt ab. Der Gewinn erhöhte sich hier um 26 Prozent, obwohl die niedrigen Zinsen weiter auf dem Geschäft lasteten. Botin schloss weitere Zukäufe in Spanien aus, der Fokus liege auf der Integration von Popular.

Santander ist mit einem Börsenwert von 90 Milliarden Euro die größte Bank Europas. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank kommt gerade einmal auf 24 Milliarden Euro, die Commerzbank auf 14 Milliarden.

Dank des starken Geschäfts in Lateinamerika kommt Santander besser durch das Zinstief in Europa als Rivalen wie die spanischen Großbanken BBVA und Caixabank. Jedoch hinterlässt die lockere Geldpolitik auch bei Santander Spuren in der Bilanz. Der Zinsüberschuss stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent auf 8,45 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Schlussquartal 2017 war dies allerdings ein Rückgang von 1,8 Prozent und etwas weniger als Analysten mit 8,49 Milliarden erwartet hatten.

Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich per Ende März auf elf Prozent von 10,84 Prozent Ende Dezember. Die Ziele für 2018 bekräftigte Santander.