NEW YORK (dpa-AFX) - Nicht alles, was zuletzt schlecht war, muss 2019 schlecht bleiben. So ist die britische Investmentbank Barclays für die Aktien großer US-Kredithäuser ungeachtet des massiven Ausverkaufs Ende 2018 und eines im neuen Jahr voraussichtlich gebremsten Wirtschaftswachstums sehr positiv gestimmt.

Den Papieren großer US-Banken traut Analyst Jason Goldberg Kurssteigerungen zu, wobei sie sich besser entwickeln könnten als der marktbreite S&P 500 Index. Dies geht aus einem von Barclays am Mittwoch veröffentlichten Ausblick für US-Banken hervor. Gewinne und Buchwerte der Institute dürften zulegen, wovon deren Aktien ebenso profitieren sollten wie von einem aktiven Kapitalmanagement, von Regulierungsthemen und Größenvorteilen.

Goldberg glaubt zudem, dass bei den Anteilen der US-amerikanischen Bankhäuser im Falle größerer konjunktureller Herausforderungen als bislang von ihm unterstellt die defensiven Qualitäten noch stärker hervortreten könnten, als dies Investoren derzeit erwarteten.

Auch wenn die Rückstellungen für Kreditausfälle um 30 Prozent zulegten, rechnet Goldberg 2019 im Schnitt mit einem Wachstum beim Gewinn je Aktie (EPS) im hohen einstelligen Prozentbereich. Auch mit Blick auf 2020 hält er weitere EPS-Steigerungen für möglich. Seine EPS-Prognosen für 2019 senkte er zwar im Durchschnitt angesichts eines etwas schwächeren Wirtschaftswachstums und weniger stark steigender Zinsen um drei Prozent, ansonsten sieht er aber in einem verbesserten Kreditwachstum, weiter anziehender Nettozinsmargen und Aktienrückkäufen zahlreiche positive Trends.

Seine Kursziele kürzte der Experte zwar mehrheitlich, doch implizierten sie noch immer ein durchschnittliches Kurszuwachspotenzial von rund 40 Prozent. JPMorgan bleibt sein "Top Pick" - die weiterhin mit "Overweight" eingestufte Aktie mit einem von 135 auf 140 Dollar angehobenen Kursziel biete sowohl offensive als auch defensive Qualitäten. Neben JPMorgan bewertet der Experte mit "Overweight" auch die Aktien von Citigroup, Ally Financial, Capital One Financial, State Street, Bank of New York Mellon, U.S. Bancorp sowie Wells Fargo.

Morgan Stanley und Bank of America überraschten mit ihren Risikoprofilen mittlerweile ebenfalls positiv. Beide Banken stuft er mit "Equal Weight" ein, das Kursziel für Morgan Stanley senkte er derweil von 63 auf 55 Dollar, für Bank of America von 37 auf 34 Dollar. Goldman Sachs sollte nach Auffassung des Analysten die jüngsten Probleme hinter sich lassen, wenngleich dies etwas dauern könnte. Das Kursziel kürzte er bei unveränderter "Equal Weight"-Empfehlung von 289 auf 247 Dollar./ajx/tih

Gemäß der Einstufung "Overweight" erwartet Morgan Stanley eine überdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Mit "Equal-Weight" erwartet das Institut eine im Vergleich durchschnittliche Gesamtrendite. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten.

Analysierendes Institut Morgan Stanley.

Veröffentlichung der Original-Studie: 02.01.2019 / 03:58 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 02.01.2019 / 05:10 / GMT