NEW YORK (dpa-AFX) - Zumindest bei den US-Bankaktionären ist von einer nachlassenden Trump-Euphorie nichts zu spüren. Während die Anleger an der Wall Street insgesamt immer noch rätseln, ob und wann der zukünftige US-Präsident Donald Trump die Wirtschaft mit Konjunkturpakten ankurbelt, hoffen Bankinvestoren weiterhin auf bessere Geschäfte im Heimatland. Dabei fassten sie am Freitag nach neuen Quartalszahlen aus der Branche frischen Mut: Bankaktien zählten zu den Favoriten der Anleger.

Dabei stachen die Papiere von JPMorgan mit 1,19 Prozent auf 87,27 US-Dollar an der Dow-Spitze besonders positiv hervor. Die Anteilscheine hatten zwischenzeitlich bei 88,17 Dollar ein Rekordhoch erreicht . Von erfreulichen Geschäftszahlen profitierten auch die Aktien der Bank of America mit einem Gewinn von gut 1 Prozent.

JPMORGAN MIT BESTEM JAHR DER GESCHICHTE

Um rund 2,5 Prozent nach oben ging es auch im Schlepptau mit den Papieren von Wells Fargo , obwohl das Institut die Anleger enttäuscht hatte. Die Anteilsscheine von Goldman Sachs gewannen knapp 1 Prozent. Diese Bank legt am Mittwoch ihre Quartalszahlen vor.

Die größte Aufmerksamkeit zog jedoch am Freitag JPMorgan auf sich. Ein starker Anleihehandel hatte der Bank das beste Jahr ihrer Geschichte beschert. Auch die wieder gestiegenen Zinsen im Heimatmarkt beflügelten das Ergebnis des amerikanischen Bankenprimus. Bankchef Jamie Dimon machte den Investoren zudem Appetit auf mehr: "Die US-Wirtschaft dürfte Fahrt aufnehmen."

BANK OF AMERICA PROFITIERT VOM SPARKURS

Analyst Steven Chubak von der japanischen Bank Nomura betonte derweil, der Gewinn je Aktie habe sowohl seine Prognose als auch die Markterwartungen deutlich übertroffen. Zudem hätten das Firmenkundengeschäft sowie das Investmentbanking die Schwäche in der Privatkundensparte mehr als ausgeglichen.

Bank of America hatte im vergangenen Jahr ebenfalls dank zuletzt wieder steigender Zinsen und einem besseren Geschäft mit Anleihen deutlich mehr verdient. Zudem zahlte sich der Sparkurs aus, so dass das Institut ebenfalls positiv überraschte.

WELLS FARGO ENTTÄUSCHT

Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings bei Wells Fargo: Die Großbank hatte im ersten Geschäftsquartal nach Bekanntwerden des Scheinkonten-Skandals die Erwartungen verfehlt. Das Unternehmen müsse so schnell wie möglich das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen, hatte kürzlich bereits ein Analyst klargestellt. Angesichts der freundlichen Branchenstimmung an diesem Freitag aber griffen die Investoren schon jetzt bei den Papieren zu./la/mis/he