LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Großbank Lloyds steuert laut einem Pressebericht auf die Übernahme der britischen Kreditkartensparte der Bank of America zu. Die britische Lloyds Banking Group sei jetzt die führende Bieterin für das britische Kreditkartengeschäft unter dem Marke MBNA, berichtet die "Financial Times" (FT/Montag) unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Für Lloyds wäre es die erste Übernahme, seit das Bankhaus in der Finanzkrise ab 2008 von der britischen Regierung vor dem Untergang gerettet worden war.

Zunächst war Lloyds vor dem Deal zurückgeschreckt, weil die Bank of America Merrill Lynch (BofA) nicht für möglicherweise teuren Ärger aus dem früheren Verkauf fragwürdiger Kreditausfallversicherungen geradestehen wollte. Daraus könnten der künftigen Eigentümerin noch Entschädigungszahlungen an die Kunden blühen. Inzwischen hätten die Amerikaner allerdings zugesichert, ab einer gewissen Höhe für solche Kosten geradezustehen, schreibt die Zeitung.

Vor Lloyds hatte der US-Finanzinvestor Cerberus die Reihe der Bieter angeführt. Laut "FT" wurde dem Unternehmen aber vor einigen Wochen mitgeteilt, es gebe ein attraktiveres Angebot. Alle beteiligten Unternehmen wollten die Informationen auf Nachfrage der Zeitung nicht kommentieren./stw/stk/she