Zürich (awp) - Die Aktien des Schokolade-Produzenten Barry Callebaut stehen am Dienstag unter starkem Druck. Die Jacobs Holding hat als Hauptaktionärin 10 Prozent ihrer Anteile verkauft. Sie bleibt zwar mit rund 40 Prozent klar die grösste Aktionärin und hat für das weitere Engagement bei Barry Callebaut ein Bekenntnis abgegeben. Doch an der Börse nehmen nun auch weitere Anleger Gewinne mit.

Bis um 09.45 Uhr verlieren Barry Callebaut 7,4 Prozent auf 1'932 Franken, zwischenzeitlich war der Titel bis auf 1'875 gesunken. Der Gesamtmarkt gemessen am breit gefassten SPI gibt derweil um leichte 0,2 Prozent nach. Die Jacobs Holding hat in einem beschleunigten Auktionsverfahren die Aktien zu einem Preis von 1'915 Franken an institutionelle Investoren veräussert.

Damit hat die Jacobs Holding die Titel mit einem Abschlag zum Aktienkurs von 8 Prozent verkauft. Am Montag gingen die Titel noch zu 2'086 Franken aus dem Handel. Und vergangenen Monat wurde bei 2'106 Franken ein Allzeithöchststand erreicht.

Die Absicht des Hauptaktionärs, sich von Aktien zu trennen und das Geld in andere, allenfalls attraktivere Anlagen zu investieren, dürfte auf die Anlegerstimmung drücken, schreibt Andreas von Arx von Baader Helvea in einem Kommentar. Laut von Arx ist die Transaktion auch ein Zeichen dafür, dass man bei Jacobs die aktuelle Bewertung der Barry Callebaut-Aktie als hoch einschätzt.

Daniel Bürki von der ZKB zeigt sich vom Umfang des Aktienverkaufs und dem darauf gewährten Abschlag zum aktuellen Kursniveau überrascht. Die Aktie werde dadurch zwar kurzfristig unter Druck geraten, dürfte sich in der Folge aber erholen, ist der ZKB-Analyst überzeugt. Schliesslich erhöhe sich mit dem Aktienverkauf der Jacobs Holding der Free Float von 42,5 auf 54,9 Prozent und das sei eine gute Neuigkeit.

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