Das Duisburger Stahlwerk erhalte nicht mehr ausreichend Rohstoffe, teilte Thyssenkrupp Steel Europe am Freitag mit. Deshalb habe das Unternehmen gegenüber seinen Kunden Höhere Gewalt ("Force Majeure") geltend gemacht. Die Produktion am BASF-Stammwerk in Ludwigshafen sei beeinträchtigt, sagte auch ein Sprecher des Chemiekonzerns. Betroffen sei die Herstellung von vier Weichmachern und drei Acrylaten. Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen könne er sich noch nicht äußern.

Die Aktienkurse der Unternehmen gerieten unter Druck. Das Papier von Thyssenkrupp lag bis zu 4,7 Prozent im Minus, BASF-Aktien gaben zeitweise um 1,4 Prozent nach.

WIRTSCHAFTLICHE FOLGEN NOCH NICHT ABSEHBAR

"Die Folgen werden derzeit bewertet", erklärte Thyssenkrupp Steel. Der Konzern stehe dazu mit seinen Kunden in engem Kontakt. Zu den wichtigsten Abnehmern gehören die Automobilindustrie und der Maschinenbau. "Die Rücknahme der Produktion wird zwischenzeitlich genutzt, um geplante Instandhaltungsmaßnahmen vorzuziehen", teilte der Stahlkocher mit. Die Einschränkungen dürften im laufenden und dem kommenden Quartal die Ergebnisse von Thyssenkrupp deutlich belasten, erklärte Jefferies-Analyst Seth Rosenfeld.