"Wir fordern Sie auf, die Listen für Deutschland sowie alle anderen EU-Mitgliedsstaaten offenzulegen und für die Betroffenen zugänglich zu machen", hieß es in einem am Mittwoch bekanntgewordenen Brief an Bayer-Chef Werner Baumann. "Darüber hinaus erwarten wir Informationen darüber, was das Ziel dieser Auflistung war und welche Maßnahmen auf dieser Basis erfolgt sind beziehungsweise erfolgen sollten." Der Brief trägt das Datum vom 14. Mai und ist von mehreren Bundestagsabgeordneten wie Anton Hofreiter, Renate Künast und Friedrich Ostendorff unterzeichnet. Sie wollen auch wissen, ob sie selbst betroffen sind.

Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall. Monsanto wird vorgeworfen, eine Liste mit rund 200 Kritikern in Frankreich angelegt zu haben, um diese später zu beeinflussen. Dazu zählten Journalisten und Abgeordnete. Auch andere europäische Länder sollen betroffen sein. Bayer hat Aufklärung zugesagt. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern ist seit der milliardenschweren Monsanta-Übernahme ohnehin unter Druck. Er sieht sich mit Tausenden Klagen wegen einer angeblich krebserregenden Wirkung des Monsanto-Unkrautvernichters Glyphosat konfrontiert.