BERLIN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat detaillierte Phase-III-Studiendaten zum Hoffnungsträger Vericiguat gegen Herzinsuffizienz vorgestellt. Bereits seit November ist bekannt, dass der gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co entwickelte Medikamentenkandidat bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz das Risiko eines kardiovaskulären Todes oder einer Krankenhauseinweisung verringert im Vergleich zu einem Placebo in Kombination mit verfügbaren Medikamenten. Mit Blick auf vorab eingeteilte Patientengruppen habe die relative Risikoreduktion in den unteren drei Quartilen zwischen 18 und 27 Prozent gelegen, wie Bayer nun am Samstag im Rahmen des US-Kardiologiekongresses ACC in Berlin mitteilte.

Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research hatte Vericiguat bereits vor Längerem als nächsten großen Treiber für die Wirkstoffentwicklung der Leverkusener bezeichnet. Herzinsuffizienz sei zwar ein von Pharmakonzernen hart umkämpftes Gebiet, doch hätte Vericiguat im Falle einer Zulassung gute Chancen im Wettbewerb, da es einen neuartigen Mechanismus der Behandlung von Herzinsuffizienz biete. Um Erfolg zu haben müsste die Risikoreduktion durch Vericiguat im Vergleich zur Standardtherapie laut dem Experten Kapadia bei zusätzlichen 15 bis 20 Prozent liegen. Im Falle einer Zulassung traut der Experte dem Mittel bis 2030 einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden US-Dollar zu, wovon die Hälfte auf Bayer entfallen dürfte./mis/men