LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2019 explizit auf die Risiken durch den Glyphosat-Rechtsstreit in den USA hingewiesen. Im Zuge der Verfahren könnten bei einer Verurteilung, aber auch durch außergerichtliche Vergleiche erhebliche finanzielle Nachteile entstehen. Darauf wies der Dax-Konzern in seinem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht hin. Im diesem Zusammenhang könnte zusätzlicher Finanzbedarf entstehen, der eventuell auch durch eine Kapitalerhöhung oder einen Verkauf von Unternehmensteilen gedeckt werden müsste.

Im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter ist Bayer mittlerweile mit etwa 48 600 Klagen konfrontiert. Die Leverkusener und der 2018 übernommene US-Saatguthersteller Monsanto hatten in den ersten drei Glyphosat-Prozessen hohe Schadenersatzurteile kassiert. Der Konzern will die Schuldsprüche in Berufungsverfahren aufheben lassen. Hinter den Kulissen laufen aber auch Vergleichsgespräche. Analyst Markus Mayer von der Baader Bank rechnet mit einem groß angelegten Vergleich bis zur Hauptversammlung Ende April. Er hält dafür und für andere Rechtskosten eine Summe von 12 Milliarden Euro für wahrscheinlich./mis/stk