BERLIN/MELBOURNE (awp international) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat nun auch offiziell die Zulassung seines Gerinnungshemmers Xarelto zur Behandlung von Blutgerinnseln bei Kindern in Europa eingereicht. Bei der europäischen Arzneimittelagentur EMA wurde ein Antrag auf Zulassung von Xarelto (Rivaroxaban) für Kinder mit venösen Thromboembolien (VTE) eingereicht, wie der Dax-Konzern am Montag in Berlin mitteilte. Bayer hatte den Schritt bereits im Juli angekündigt.

Der Entschluss basiert auf Daten der Phase-III-Studie "Einstein-Jr." Sie habe bei Kindern, die mit Rivaroxaban behandelt wurden, ein reduziertes Auftreten von VTE im Vergleich zur Standardtherapie mit Heparin gezeigt. Zu den VTE zählen Blutgerinssel im Gehirn und der Hirnhaut, die Lungenembolie sowie die tiefe Venenthrombose.

Xarelto ist derzeit wichtigster Umsatztreiber im Pharmageschäft der Leverkusener und in mehreren Indikationen für Erwachsene zugelassen, wie etwa der tiefen Venenthrombose, der Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie bei Lungenembolien. Das Mittel wird ausserhalb der USA von Bayer vermarktet, auf dem US-Markt selbst durch eine Tochter des US-Konzerns Johnson & Johnson .

Allerdings droht bereits in wenigen Jahren der Wegfall des Patentschutzes für Xarelto, Konkurrenten könnten dann Nachahmermittel auf den Markt bringen. Auch vor diesem Hintergrund erklärte Bayer an diesem Montag, eine Verlängerung des Patents um sechs Monate zu beantragen, sobald Xarelto auch in der neuen Indikation zugelassen ist. Dadurch würde der Patentschutz für Xarelto in Europa bis April 2024 verlängert, hiess es weiter./mis/men/eas