WIEN (awp international) - Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer muss sich auf ein mögliches Verbot seines umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in Österreich einstellen. Die FPÖ kündigte am Mittwoch die Unterstützung des entsprechenden SPÖ-Antrags im Nationalrat an. Der Antrag muss nun im Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft behandeln werden. Eine Änderung des Pflanzenschutzmittelgesetzes ist damit schon in der Sitzung des Nationalrates am 2. Juli möglich. Aktuell ist Glyphosat EU-weit bis 2022 zugelassen.

Glyphosathaltige Unkrautvernichter stehen aktuell stark im Fokus, da in den USA mittlerweile 13 400 Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken anhängig sind. Drei Fälle gingen bereits in der ersten Instanz verloren. Die jüngste Niederlage geht mit einer Schadenersatzforderung der Geschworenen von rund 2 Milliarden US-Dollar (rund 1,8 Mrd Euro) einher.

Bayer weist Gesundheitsgefahren durch Glyphosat bei richtiger Anwendung weiterhin zurück und verweist auf zahlreiche wissenschaftliche Studien. Der Konzern hofft zudem auf günstigere Urteile von Berufungsrichtern in den nächsten Instanzen. Allerdings wächst der Druck, eine aussergerichtliche Einigungen zumindest in Betracht zu ziehen. So hatte ein Richter unlängst im Streit um glyphosathaltige Mittel einen Mediator bestellt./wh/cts/APA/mis