FRANKFURT (dpa-AFX) - Handelskonflikte und die eingetrübte Weltwirtschaft belasten die deutsche Chemie- und Pharmabranche zusehends. Nach einem schwachen zweiten Quartal senkte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt erneut seine Prognose für 2019: Er rechnet nun mit einem Umsatzrückgang um 5,0 Prozent auf rund 193 Milliarden Euro. Zuletzt war er von einem Minus von 3,0 Prozent ausgegangen. Die Produktion in der drittgrößten Industriebranche hierzulande dürfte um 6 Prozent sinken und damit ebenfalls noch stärker als bisher erwartet.

"Die erwartete Erholung der deutschen Industriekonjunktur in der zweiten Jahreshälfte bleibt aus", sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen laut Mitteilung. Die Unternehmen rechneten aktuell nicht mehr mit einer Belebung des deutschen und europäischen Chemiegeschäfts. Vom Handel mit den USA und Asien seien wegen der geopolitischen Risiken nur geringe Wachstumsimpulse zu erwarten.

Die schwache Nachfrage insbesondere aus der deutschen Industrie habe zu einem enttäuschenden Ergebnis im zweiten Quartal 2019 geführt, wie der VCI weiter berichtete. Auch aus dem wichtigsten Auslandsmarkt Europa gingen weniger Bestellungen ein. In der Folge ging die Produktion (-0,7 Prozent) im Vergleich zum Vorquartal zurück. Zum Vorjahresquartal betrug der Rückgang 8,8 Prozent. Der Quartalsumsatz stagnierte im Vergleich zum ersten Quartal bei 48 Milliarden Euro./mne/ceb/mis