FRANKFURT (dpa-AFX) - Europäische Autowerte haben sich am Dienstag - angetrieben von Übernahmefantasie und einem Analystenkommentar - an die Spitze der Branchentafel gesetzt. Im bisherigen Jahresverlauf liefen sie dem Gesamtmarkt noch leicht hinterher, am Dienstag aber setzte sich der Stoxx 600 Automobiles & Parts mit plus 2,4 Prozent an die Spitze der europäischen Branchentabelle.

Der Dax, in dem die Autowerte mit gleich vier Branchengrößen besonders stark vertreten sind, hob sich daher besonders positiv vom allgemeinen europäischen Marktumfeld ab. Die Aktien von Daimler, BMW, Volkswagen und Continental gehörten im deutschen Leitindex mit Anstiegen von bis zu 3,4 Prozent zur Spitzengruppe.

Sie profitierten dabei vor allem von Spekulationen, dass es im Sektor mit PSA und Fiat Chrysler zu einer Fusion zweier internationaler Branchengrößen kommen könnte. PSA rückten daraufhin in Paris um 2,7 Prozent vor und Fiat Chrysler in Mailand sogar um gut 5 Prozent.

Den Anstoß zu den Spekulationen gab Robert Peugeot vom PSA-Großaktionär FFP in einem Interview mit der französischen Zeitung "Les Echos", wonach die Familienholding einer möglichen Fusion mit einem anderen Autobauer offen gegenüber stehe. Dabei kristallisierte sich Fiat Chrysler als möglicher Partner für solch einen Schritt heraus.

Bei der Rally half außerdem eine Umfrage der Investmentbank Merrill Lynch, wonach die Autowerte in der Anlegergunst zuletzt wieder zurückgefallen und viele professionelle Anleger entsprechend untergewichtet sind. Diese schlechte Stimmung in Verbindung mit einer Bewertung der Autobauer nahe ihrer Tiefststände biete gute Argumente, eine Chance gegen den Trend zu suchen, so die Merrill-Experten./tih/edh/fba