"Ich halte das für die nächsten Jahrzehnte für extrem wichtig", sagte Merkel am Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin. Deutschland und die EU müssten geschlossene Wertschöpfungsketten in zentralen Industriebereichen erhalten. Dies sei aber etwa im Automobilsektor gefährdet. "Weder die digitalen Komponenten kommen von Haus aus sofort aus Deutschland oder Europa noch die zukünftigen Antriebstechnologien", sagte sie. "Die Frage, ob wir geschlossene Wertschöpfungsketten erhalten, die treibt mich schon sehr, sehr um", fügte Merkel hinzu und verwies auf das "atemberaubende Tempo" der Entwicklung in China und den USA. Es sei zwar schön, das China nun Batteriezellen in Deutschland produzieren wolle, aber dies reiche nicht. "Deshalb plädiere ich nach wie vor dafür, sich die strategische Fähigkeit wieder zu erarbeiten, auch Batteriezellen produzieren zu können." Die EU könne dies finanziell und rechtlich flankieren.

Merkel warb generell für eine engere Abstimmung zwischen Politik und Unternehmen. Weltweit gebe es immer mehr Staaten, in denen Politik und Wirtschaft zusammenarbeiteten. Leider nähmen auch die Interventionen durch Staaten immer mehr zu. Deshalb wachse die Notwendigkeit für deutsche und europäische Firmen und die Politik, sich selbst stärker über strategische Fragen wie die Rohstoffversorgung abzustimmen. "Ich biete Ihnen diese Partnerschaft an", sagte Merkel.