"Wir sind der Überzeugung, dass die damals gewählte wissenschaftliche Methodik falsch war. Es wäre besser gewesen, auf eine solche Untersuchung von vornherein zu verzichten. Wir entschuldigen uns für das Fehlverhalten und die Fehleinschätzung Einzelner," erklärte der Autobauer am Wochenende. Deutsche Autohersteller sollen einem Bericht der "New York Times" zufolge vor einigen Jahren Tierversuche finanziert haben, um zu belegen, dass ihre Dieselfahrzeuge keine Gesundheitsschäden verursachen. BMW und Daimler distanzierten sich von den Versuchen. Es blieb trotzdem die Frage offen, ob die Unternehmen wussten, dass die Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) Affen bei den Experimenten einsetzte.

Volkswagen teilte weiter mit: "Allgemein können wir zum Sachverhalt sagen: Die Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor wurde 2007 als unabhängiges Forschungsinstitut von BMW, Daimler, Volkswagen und Bosch gegründet, alle Vereinsmitglieder haben gleichberechtigt zusammengearbeitet." Die EUGT habe auch den Auftrag der Studie an das US-Institut Lovelace Respiratory Research Institute (LRRI) erteilt. Die EUGT sei zum 30. Juni 2017 aufgelöst worden. "Zum Zeitpunkt der Auflösung lagen die abschließenden Ergebnisse der Studie nicht vor, womit das Projekt auch nicht abgeschlossen und veröffentlicht worden ist."

BMW erklärte, an der genannten Studie nicht mitgewirkt zu haben. Details wie etwa Ablauf oder Umfang der Studie könne man entsprechend nicht kommentieren. "Die BMW Group hatte keinen Einfluss auf Design und Methoden von Studien, die von der EUGT beauftragt wurden", teilte der Autobauer weiter mit.

Auch Daimler distanzierte sich von der Studie des LRRI und der EUGT. "Wir werden aufklären, wie es zu der LRRI-Studie kommen konnte und haben eine Untersuchung eingeleitet. Ein Fahrzeug von Daimler kam in der Studie nicht zum Einsatz. Daimler toleriert und unterstützt keine unethische Behandlung von Tieren", hieß es in einer Stellungnahme des Autobauers.

VW hatte 2015 eingeräumt, Abgaswerte mit einer illegalen Abschalteinrichtung manipuliert zu haben. Diese erkennt, ob ein Auto auf dem Prüfstand getestet wird und reguliert auch nur dann den Schadstoffausstoß. Im normalen Verkehr auf der Straße ist das System dagegen abgeschaltet. Der Skandal kostete die Wolfsburger in den USA bisher umgerechnet mehr als 25 Milliarden Euro.

Unternehmen in diesem Artikel : Bayerische Motoren Werke, Daimler, Volkswagen