EISENACH/KRAUTHAUSEN (dpa-AFX) - BMW baut sein Thüringer Werk mit Investitionen von 42 Millionen Euro zum weltweit größten Werkzeugbaustandort innerhalb des Konzerns aus. Die Kapazität des Werkes in Krauthausen bei Eisenach, in dem Presswerkzeuge für die Karosseriefertigung entstehen, solle bis 2022 um etwa 50 Prozent aufgestockt werden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Werksausbau starte im dritten Quartal. Damit verbunden seien rund 50 neue Arbeitsplätze. Zudem würden künftig 24 statt neun Ausbildungs- und duale Studienplätze angeboten. Weitere Werkzeugbaustandorte im Konzern seien München und Dingolfing.

Der Münchner Automobilhersteller hat nach eigenen Angaben seit der Wiedervereinigung bereits mehr als 160 Millionen Euro in das Thüringer Werk investiert. Derzeit würden 260 Mitarbeiter beschäftigt. Sie bauen nicht nur Presswerkzeuge für Karosserieteile, sondern stellen auch fast alle Außenteile für Autos der Marke Rolls-Royce sowie Bauteile für BMW-Motorräder her.

Die Investitionsentscheidung sichere die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes, sagte der scheidende Werkleiter Michael Eckl. Er wechselt nach Unternehmensangaben zum 1. Juli ins britische Oxford und übernimmt dort die Verantwortung für die Karosseriefertigung. Neuer Chef in Eisenach werde der 45 Jahre alte Alexander Eras, der derzeit in München für Planungsaufgaben im Bereich Karosserie zuständig sei.

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) verwies darauf, dass BMW mit dem Thüringer Werk seine Wurzeln im Automobilbau pflege. Mit dem Werk war der Autohersteller 1992 an den Ursprungsort seiner Autoproduktion zurückgekehrt. Eisenach war 1928 der erste Standort, an dem der frühere Flugzeugmotorenhersteller bis zum Zweiten Weltkrieg Autos baute, darunter die legendären Dixi-Modelle oder den BMW 328./ro/DP/tos