PEKING (awp international) - Der US-chinesische Handelsstreit scheint sich immer mehr auch auf den chinesischen Automarkt auszuwirken. Die Verkäufe von Passagierwagen gingen im Juli im Vorjahresvergleich um 5,4 Prozent auf 1,6 Millionen Fahrzeuge zurück, wie der Branchenverband China Passenger Car Association (PCA) am Mittwoch in Peking mitteilte. Zu den Pkw zählt der Verband auch Stadtgeländewagen (SUVs) und Mini-Vans. Bei den auch in China beliebten SUVs gab es im Juli einen Rückgang von 6,9 Prozent auf 639 725 Autos.

China hatte in Reaktion auf erhöhte US-Einfuhrzölle die Importabgaben für Autos aus US-Produktion von 25 auf 40 Prozent erhöht. Daimlers Automobilsparte Mercedes-Benz und auch die Münchener von BMW fertigen in den USA SUVs auch für den chinesischen Markt. Daimler verwies bei der Gewinnwarnung im Juni auch auf die erhöhten US-Zölle, BMW musste für einige Modelle die Preise in China anheben und rechnet laut Finanzchef Nicolas Peter mit Belastungen von voraussichtlich weniger als 300 Millionen Euro bis Jahresende.

Der chinesische Automarkt ist der mit Abstand grösste der Welt und auch für die deutschen Hersteller der wichtigste Einzelmarkt. Für aus der EU importierte Autos gilt seit Anfang Juli ein reduzierter Zollsatz von 15 Prozent. Hersteller mussten aber bereits vorher Nachlässe gewähren, weil die Autokäufer im Land die anstehende Zollsenkung in ihren Preisverhandlungen nutzten./men/she