Allerdings werde die Belegschaft unter dem Strich nicht wachsen. Wenn an neuen Standorten, wie dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in München, Personal eingestellt werde, würden woanders im Unternehmen Arbeitsplätze über Fluktuation wegfallen.

Die gesamte Autoindustrie ist mittlerweile auf Sparkurs, weil Handelsstreit und Konjunkturabschwung belasten, während viele Milliarden in die Umstellung auf Elektroautos und neue Geschäftsmodelle gesteckt werden müssen. BMW kündigte im März an, bis Ende 2022 mindestens zwölf Milliarden Euro einsparen zu wollen. Auch bei Daimler wird unter dem neuen Chef Ola Källenius an Kostensenkungen gearbeitet, eine Einsparsumme wurde bisher nicht genannt. Aber auch hier gilt die Devise: Es wird keine Entlassungen geben. Für den Stuttgarter Konzern gilt eine Beschäftigungssicherung bis 2030 - und damit für die längste Zeitspanne in der Firmengeschichte. Stellen können während dieser Zeit trotzdem verschwinden, indem von sich aus gehende Mitarbeiter nicht ersetzt werden.

Management und Betriebsrat von Daimler vereinbarten für die 60.000 Beschäftigten außerhalb der Produktion jetzt, dass Mitarbeiter beim Wegfall ihrer Jobs neue Aufgaben bekommen. "Wir sind uns mit dem Gesamtbetriebsrat einig, dass derzeit auf ein neues aktives Personalabbauprogramm verzichtet werden kann", erklärte Personalvorstand Wilfried Porth in einem Beitrag für das Intranet, der Reuters vorlag. Das gilt für die Hälfte der Daimler-Mitarbeiter in Deutschland, die in Verwaltung, Vertrieb, Logistik, Forschung und Entwicklung oder Instandhaltung arbeiten, bis Ende 2021. Betriebsratschef Michael Brecht ergänzte, das sei ein erster Schritt auf einem langen steinigen Weg der Transformation. Denn Verhandlungen über Einsparungen laufen weiter im gesamten Konzern. Laut Porth steht alles auf dem Prüfstand, einschließlich der Personalkosten.