FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine IT-Dienstleister-Studie der Berenberg Bank hat am Dienstag die Richtung für Bechtle und Cancom vorgegeben: Während sich die zum Kauf empfohlenen Papiere von Cancom mit einem Kursplus von 4,5 Prozent auf 44,10 Euro zum besten SDax-Wert avancierten, gaben Bechtle im MDax um 1,2 Prozent nach auf 84,55 Euro. Für die Neckarsulmer hatte der neue verantwortliche Analyst Gustav Froberg den Daumen gesenkt.

Beide Aktien befinden sich aber weiterhin im Aufwärtstrend, wobei Bechtle den Hochs vom September bei knapp 90 Euro noch näher ist als Cancom dem Kursgipfel bei über 51 Euro aus dem Mai.

In seiner Studie hat Froberg Bechtle von "Buy" auf "Hold" gesenkt und das Kursziel von 96 auf 83 Euro gekappt, zugleich aber Cancom von "Hold" auf "Buy" erhöht und das Ziel von 45 auf 49 Euro angehoben. Der Analyst begründet das mit der stärkeren Abhängigkeit von konjunkturellen Entwicklungen bei Bechtle. Schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland sprächen bei den Schwaben für Belastungen im ersten Halbjahr. Angesichts der Zusammensetzung des Umsatzes des IT-Dienstleisters rechnet Froberg in diesem Jahr nicht mit steigenden Margen. Zudem liege der Bewertungsaufschlag zu den Vergleichsunternehmen bei über 20 Prozent.

Für Cancom spreche dagegen die starke Position im aussichtsreichen Cloud-Geschäft. Davon sollten die Margen bis zum Jahr 2021 profitieren. Außerdem sitze das bayerische Unternehmen auf einem Berg an freien Mitteln, was Übernahmen und Investitionen gleichermaßen erlaube.

Längerfristig ist der Analyst für den IT-Markt insgesamt aber optimistisch gestimmt. Digitalisierung, Cyber-Sicherheit und die wachsende Bedeutung der Cloud-Software seien Wachstumstrends, die nicht mit einer Konjunkturabschwächung vorüber seien./mf/bek/ag/mis