RIO DE JANEIRO (dpa-AFX) - Der weltgrößte Eisenerzförderer Vale ist im vergangenen Jahr angesichts des heftigen Verfalls der Rohstoffpreise und der brasilianischen Währung tief in die roten Zahlen gestürzt. Unter dem Strich stand ein Verlust von 12,1 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag in Rio de Janeiro mitteilte. Vor einem Jahr verdiente es noch 657 Millionen Dollar. Hauptgrund waren Abschreibungen auf Minen. Der operative Gewinn halbierte sich fast auf 7,1 Milliarden Dollar.

Angesichts der Sorgen um die Weltwirtschaft ist der Eisenerzpreis im vergangenen Jahr weiter gesunken. Seit Mitte 2015 kostet eine Tonne des wichtigsten Rohstoffs für die Stahlproduktion weniger als 60 Dollar. Das liegt mehr als 70 Prozent unter dem Höchststand von 2011. Am Mittwoch kostete die Tonne 51,64 Dollar. Damit hat sich der Preis zum Tief von 38,30 Dollar im Dezember zumindest wieder etwas erholt. Allerdings sind die Aussichten angesichts der anhaltenden Wirtschaftsabkühlung in China und den massiven Überkapazitäten in der Stahlindustrie nicht rosig.

Auch die wichtigsten Vale-Konkurrenten Rio Tinto und BHP Billiton hatten zuletzt Milliardenverluste gemeldet. Allerdings sind die Konzerne an der Entwicklung nach Einschätzung vieler Beobachter nicht ganz schuldlos. Vielmehr halten sie ihre Produktion trotz der schwachen Nachfrage hoch. Dahinter wird das Ziel vermutet, kleine Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Derzeit kommt es in der Branche vor allem darauf an, die Kosten zu drücken. Und dabei haben die großen Drei Vorteile. Sie haben in den vergangenen Jahren massiv in neue Produktionsstätten investiert, die nun in Betrieb gehen./enl/fbr