Bern (awp/sda) - Vor anderthalb Jahren hat der Energiekonzern BKW das Ingenieurunternehmen Grunder übernommen. Nun zieht sich Firmengründer und BDP-Nationalrat Hans Grunder Ende März 2019 aus dem Geschäft zurück.

Die Führung der Grunder-Gruppe wird künftig von Grunders langjährigen Partnern in der Geschäftsleitung wahrgenommen, wie die BKW am Freitag mitteilte.

In einer nachfolgenden Mitteilung gab die BKW weiter bekannt, dass der Bereich "Dienstleistungen" näher an die Konzernleitung geführt werden soll. Die Leiter der drei Abteilungen BKW Engineering, BKW Building Solutions und BKW Infra Services sind neu Teil der erweiterten Konzernleitung. Zur Abteilung Engineering gehört auch die Grunder-Gruppe.

In den vergangenen Jahren hat die BKW zahlreiche private Ingenieurfirmen aufgekauft. Dies trug dem mehrheitlich dem Kanton Bern gehörenden Unternehmen auch Kritik ein. Namentlich das Gewerbe hatte keine Freude am Gebaren der BKW.

Die Strategie der BKW war dabei bisher, den zugekauften Firmen viel Freiheit und Eigenverantwortung zu belassen. Dieser Weg dürfte im Spannungsfeld von Freiheit und Vorgaben des Mutterkonzerns nicht immer einfach sein.

Schliesslich teilte der Energiekonzern am Freitag auch mit, dass Antje Kanngiesser neues Mitglied der Konzernleitung wird. Sie leitet den Konzernbereich "Group Markets & Services".

Der Gründer der Grunder-Gruppe, BDP-Nationalrat Hans Grunder, ist 62-jährig. Seit vielen Jahren engagiert er sich auch politisch. Als Vertreter der SVP wurde er 1999 ins Berner Kantonsparlament gewählt. 2007 wurde er Nationalrat.

Die rechtskonservative Linie des Zürcher SVP-Flügels behagte Grunder aber immer weniger. So gehörte er im November 2008 zu den Mitbegründern der BDP. Bis 2012 war Grunder BDP-Parteipräsident.