Bern (awp/sda) - Rund zwei Drittel der Schweizer Elektrizitätswerke befürchten Stromausfälle als Folge von Cyber-Attacken. Das zeigt eine Studie der Beratungsfirma EY.

Cyber-Kriminalität sei für Energieunternehmen inzwischen ein ähnlich grosses Risiko wie Naturkatastrophen oder Brände, liess sich Alessandro Miolo, EY-Verantwortlicher für den Energiesektor, in der Mitteilung vom Sonntag zitieren.

Die Betreiber der Werke sehen deshalb Handlungsbedarf. Um ihre Netze besser zu schützen, wollen 45 Prozent der insgesamt 82 befragten Firmen einen IT-Sicherheitsbeauftragten einsetzen oder haben das bereits getan. Weitere 44 Prozent haben ein Managementsystem für die Informationssicherheit eingeführt oder denken darüber nach.

Doch das dürfte nicht ausreichen - die Schweizer Energieversorger hinken der Technik hinterher. Laut dem EY-Experten sind die Verteilnetze und das IT-System nämlich oft nicht auf dem neuesten Stand. Die Betreiber müssen nachrüsten, und das nicht nur im Hinblick auf die Sicherheit.

NOCH VIEL ZU TUN

Mit der Energiewende stünden die Energieunternehmungen vor einer grundlegenden Transformation, schreibt die Zürcher Beratungsfirma. Für den Ausbau benötige es insbesondere intelligente Netze und Messzähler, um den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom in das Gesamtsystem zu integrieren.

Die Unternehmen würden aber bisher keine konsistenten Strategien verfolgen, um ihre Netze zu modernisieren. Der Umbau erfolge vielmehr regional und weniger nach strategischen Gesichtspunkten. Es brauche dringend ein stringentes Konzept.

Dennoch betrachten zwei Drittel der befragten Firmen die Digitalisierung als eine Chance. Lediglich zehn Prozent halten die neuen technologischen Möglichkeiten für eine Bedrohung.