Ein Sprecher Achleitners sagte Reuters am späten Donnerstagabend: "Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank wird ständig auf dieses Thema angesprochen. Seine Antwort ist immer die gleiche: ‚Alle Pro- und Kontraargumente können in Analystenberichten und den Medien nachgelesen werden. Was also denken Sie?’ Er sieht keinen Grund, dieses Thema aktiv anzusprechen."

Zuvor hatte die Finanzagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, Achleitner habe jüngst mit Großaktionären der Deutschen Bank und Regierungsvertretern über eine Fusion mit der Commerzbank gesprochen. Formelle Gespräche zwischen den beiden Geldhäusern fänden gegenwärtig nicht statt, ein derartiger Schritt stehe nicht unmittelbar bevor, hieß es in dem Bericht weiter. Die Commerzbank wollte zu dem Artikel keine Stellung nehmen, ebensowenig das Bundesfinanzministerium. Dem Staat gehören 15 Prozent an der Commerzbank.

Im Januar hatte sich Medienberichten zufolge der Finanzinvestor Cerberus, der Anteile an beiden Banken hält, gegen eine Fusion ausgesprochen. Deutsche Bank und Commerzbank hatten im Sommer 2016 Chancen eines Zusammengehens ausgelotet. Dieser sogenannte "Sommerflirt" war damals aber schnell wieder beendet worden. Cerberus war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, ebensowenig die größten drei Anteilseigner der Deutschen Bank: das Emirat Katar, der US-Vermögensverwalter Blackrock und der chinesische Mischkonzern HNA.

Die Deutsche Bank war zuletzt erneut in den Negativ-Schlagzeilen. Einer Zeitung zufolge stufte die US-Notenbank Fed ihr Amerika-Geschäft bereits vor einem Jahr als "in schwierigem Zustand" ein. Das Institut versucht gerade den Neustart: Im April übernahm Christian Sewing den Posten als Vorstandschef. Er hat sich von den globalen Ambitionen der Bank verabschiedet und will sich stärker auf das Geschäft in Deutschland und Europa konzentrieren.

In den kommenden 18 Monaten müssen deshalb mehr als 7000 Mitarbeiter die Bank verlassen - die Gesamtzahl soll global von derzeit 97.100 auf "deutlich unter 90.000" sinken. Betroffen davon ist vor allem das zuletzt schwächelnde Investmentbanking, die einstige Vorzeigesparte des Finanzkonzerns. Besonders im Aktienhandelsgeschäft droht ein Kahlschlag, hier soll rund ein Viertel aller Jobs wegfallen. Die Commerzbank bekommt ihrerseits den harten Preiswettbewerb insbesondere im Firmenkundengeschäft zu spüren.