(neu: Porsche, Audi, Daimler)

HERNDON (dpa-AFX) - Volkswagen hat zum Jahresende einen herben Dämpfer auf dem wichtigen US-Markt erlitten. Im Dezember wurden dort nur 27 877 Autos mit dem VW-Logo verkauft - ein Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das teilte das Unternehmen am Freitag am US-Sitz in Herndon (Virginia) mit. Im Gesamtjahr schaffte VW immerhin noch ein Plus von 2,6 Prozent auf 363 322 Autos.

Dennoch gelang es nicht, mehr Autos zu verkaufen als 2014, dem letzten vollen Jahr, bevor der Abgas-Skandal aufflog. Damals setzte VW in den USA knapp 367 000 Autos ab. Im Dezember liefen das wichtige US-Modell Jetta und auch der SUV Tiguan deutlich schwächer. Der gut gefragte Stadtgeländewagen Atlas konnte die Bilanz nicht retten.

Die VW-Töchter Porsche und Audi glänzten hingegen im Dezember mit kräftigen Verkaufssprüngen. So setzte der Sportwagenhersteller mit 4733 Autos 15,8 Prozent mehr ab als im entsprechenden Vorjahresmonat. Bei Audi legten die Verkaufszahlen um 14 Prozent auf 25 850 Fahrzeuge zu. Beim Gesamtjahr hatte Porsche mit plus 7,4 Prozent noch deutlicher die Nase vorn, Audi legte 2019 lediglich um 0,4 Prozent zu.

Daimler musste im Dezember einen leichten Rückgang hinnehmen. Insgesamt sank der Absatz um 2,4 Prozent , wobei die Marke Mercedes-Benz sogar ein Minus von 5,4 Prozent aufwies. Während die Verkaufszahlen insgesamt 2019 damit noch um 1,0 Prozent zulegten, verharrte der Absatz bei der Kernmarke Mercedes-Benz prozentual auf dem Vorjahresniveau.

Auch andere Hersteller mussten im Dezember deutliche Abstriche machen. VW-Rivale Toyota brachte gut sechs Prozent weniger Neuwagen an die US-Kundschaft. Honda wurde zwölf und Nissan sogar 30 Prozent weniger Autos los. Insgesamt dürfte die branchenweite US-Statistik für 2019 dennoch besser ausfallen als von vielen Analysten angesichts der abflauenden Autokonjunktur zu Jahresbeginn erwartet.

Die US-Marktführer General Motors (GM), Ford und Fiat Chrysler veröffentlichten ihre Absatzzahlen nur noch quartalsweise. GM erlitt in den drei Monaten bis Ende Dezember einen Verkaufsrückgang von gut sechs Prozent im Jahresvergleich, bei Fiat Chrysler betrug das Minus zwei Prozent. Ford will erst am Montag berichten. Tesla schaffte im Schlussquartal weltweit ein Absatzplus von 23 Prozent, der E-Autobauer legt keine isolierten Ergebnisse für den US-Markt vor.

Der deutsche Hersteller BMW wollte seine Dezember-Absatzzahlen für die USA erst noch vorlegen./men/hbr/he/he