Nach einem Gewinneinbruch im vierten Quartal kündigte der Konzern am Mittwoch eine Verschärfung seines Sparprogramms an und kappte seine Mittelfristziele. Bis 2020 strebt BNP nun Einsparungen von 3,3 Milliarden Euro an - 600 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant, davon 350 Millionen in der Unternehmens- und Investmentbank (CIB).

Im vierten Quartal litt BNP wie zahlreiche Konkurrenten unter dem Einbruch der Börsen. Die Konzernerträge schrumpften um 3,5 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern brach um fast 21 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro ein. Vor allem das Investmentbanking lief schlecht. Wegen des widrigen Umfelds müsse BNP den Umbau des Investmentbankings forcieren, erklärte die größte börsennotierte Bank Frankreichs. Neben dem Einbruch der Finanzmärkte litt die Sparte unter einer fehlgeschlagenen Wette zur Absicherung von Derivatepositionen, die mit einem Verlust von 70 Millionen Euro zu Buche schlug. BNP will sich aus "nicht-strategischen, zu unbedeutenden oder unprofitablen Bereichen" zurückziehen. Ihren Eigenhandel und den Rohstoffhandel in den USA hat die Bank bereits eingestampft.

Mit den Problemen im Investmentbanking ist BNP nicht allein. Auch bei der Deutschen Bank war der Handel mit Anleihen und Devisen eingebrochen. Der kleinere französische Rivale Societe Generale, der am Donnerstag seine Bilanz vorlegt, hatte bereits Mitte Januar wegen des schwächelnden Kapitalmarktgeschäfts eine Gewinnwarnung herausgegeben.

KEINE ZUKÄUFE

BNP, die in der Vergangenheit wiederholt als möglicher Käufer der Commerzbank gehandelt wurde, erteilte Übernahmen eine Absage. "Jeglicher transformativer Zukauf ist mit unserem Plan nicht vereinbar", betonte der für das Tagesgeschäft zuständige Manager (COO) Philippe Bordenave. "Wir haben alle Hände voll zu tun." Die jüngsten Zukäufe müssten integriert, der digitale Umbau der Bank vorangetrieben werden.

Trotz der zusätzlichen Sparmaßnahmen wird BNP ihre ursprünglichen Mittelfristziele nicht erreichen. Für 2020 erwartet sie nun eine Eigenkapitalrendite von 9,5 Prozent, nachdem sie bisher mehr als zehn Prozent Rendite in Aussicht gestellt hatte. Auch die Wachstumsziele senkte das Institut: Am Ende soll für den Zeitraum 2016 bis 2020 ein Ertragswachstum von 1,5 Prozent pro Jahr stehen, statt bislang 2,5 Prozent. Dazu sollen die Erträge 2019 und 2020 jeweils um vier Prozent zulegen, wie Bordenave sagte.

Im vergangenen Jahr gingen die Erträge um 1,5 Prozent auf 42,52 Milliarden Euro zurück, der Vorsteuergewinn fiel um 9,7 Prozent auf 10,2 Milliarden. Unter dem Strich sank der Gewinn wegen einer niedrigeren Steuerbelastung lediglich um drei Prozent auf 7,53 Milliarden Euro. Die Dividende soll mit 3,02 Euro je Aktien stabil bleiben.