Unter dem Strich verdiente Credit Suisse eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge 2,1 Milliarden Franken. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Gewinn von 1,97 Milliarden Franken gerechnet.Konzernchef Tidjane Thiam äußerte sich zufrieden mit dem Ergebnis seiner Sanierung: "Die Bank ist nun gut positioniert, um schwierigen Marktbedingungen standzuhalten, von positiven Entwicklungen der Weltwirtschaft zu profitieren sowie Ertrags- und Gewinnsteigerungen zu erzielen."

Das Marktumfeld habe sich in den ersten sechs Wochen des laufenden Jahres 2019 normalisiert, sei aber immer noch schwieriger als im ersten Quartal 2018. Die Bedenken über einen Regierungsstillstand in den USA, den Handelskrieg zwischen den USA und China sowie den Brexit hielten an. Vor diesem Hintergrund verzeichneten Anleihen- und Aktienprodukte in Bezug Gebührenerträge einen sehr verhaltenen Jahresbeginn. Die Entwicklung im restlichen Verlauf des Jahres sei mit bedeutender Unsicherheit verbunden.

Der von Konzernchef Thiam angestoßene Firmenumbau hinterließ zusammen mit der Bereinigung von Altlasten und der US-Steuerreform von 2015 bis 2017 Verluste von insgesamt 6,6 Milliarden Franken. Doch in der Zeit hat der frühere Versicherungsmanager das riskante und stark schwankende Wertpapier-Geschäft eingedampft und stärker auf die stabile und wachsende Vermögensverwaltung gesetzt. Inzwischen sind Firmen- und Privatkunden im Heimmarkt Schweiz sowie das Geschäft mit reichen Privatkunden im Rest der Welt die wichtigsten Ertragsstützen des Instituts. Im Handel, wo zunehmend die großen US-Häuser wie JP Morgan den Ton angeben, fuhr Credit Suisse im Schlussquartal einen Verlust von 193 Millionen Franken ein, der zweite Fehlbetrag in Folge.

Im laufenden Jahr will die Credit Suisse den Konzerngewinn verdoppeln. Für 2019 peilt die Bank eine Eigenkapitalrendite von zehn bis elf (2018: 6,1) Prozent an. Dies entspricht einem Gewinn von 4,0 bis 4,4 Milliarden Franken.

Auch bei anderen europäischen Großbanken wie UBS, BNP Paribas oder der Deutschen Bank hinterließen die Turbulenzen an den Finanzmärkten im Schlussquartal Bremsspuren.