ROUNDUP 3: Deutsche Wirtschaft stagniert Ende 2019 - 'Warnsignal' für 2020

WIESBADEN - Die deutsche Wirtschaft geht ohne nennenswerten Rückenwind ins laufende Jahr. Nachdem Europas größter Volkswirtschaft Ende 2019 die Puste ausgegangen ist, fehlt ein kräftiger Impuls für die nächsten Monate. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Zeitraum Oktober bis Dezember 2019 gegenüber dem Vorquartal. Für Unsicherheit sorgt neben der US-Handelspolitik und den ungeklärten Folgen des Brexits auch die Ausbreitung des neuartige Coronavirus. Volkswirte rechnen mit einem mauen Jahresstart 2020.

VIRUS/ROUNDUP: Zahl der Virusfälle in China steigt weiter rasant auf fast 64 000

PEKING - Nach der neuen Zählweise der Virusfälle in China ist die Zahl der bestätigten Ansteckungen erneut stark gestiegen. Allein in der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina kamen innerhalb eines Tages 4823 nachgewiesene Infektionen hinzu, wie die Gesundheitskommission der Provinz laut Staatsfernsehen am Freitag berichtete. Damit steigt die Zahl landesweit auf fast 64 000. In Hubei starben allein 116 Patienten an der Krankheit. Damit sind landesweit fast 1400 Tote zu beklagen. Experten betrachten aber auch die neuen Zahlen mit Vorsicht und befürchten eine hohe Dunkelziffer.

ROUNDUP 2: Merz prescht vor - Rufe nach einvernehmlicher Lösung bei CDU-Personal

BERLIN - Nach dem Vorpreschen von Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz in der Debatte um CDU-Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur werden die Rufe nach einer einvernehmlichen Lösung lauter. Gesundheitsminister Jens Spahn, einer der möglichen Kandidaten, sagte dem "Spiegel": "Wir brauchen eine integrative Figur, jemand, dessen Kandidatur die Partei nicht spaltet, sondern eint. Es geht um die Existenz der CDU." Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es kann jetzt nur miteinander und in Geschlossenheit gehen."

USA: Konsumklima steigt fast auf Zweijahreshoch

MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Februar spürbar verbessert. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg gegenüber dem Vormonat um 1,1 Punkte auf 100,9 Zähler, wie die Universität am Freitag auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist der höchste Stand seit März 2018. Analysten hatten dagegen einen leichten Rückgang auf 99,5 Punkte erwartet.

ROUNDUP: Weitere Erbschaft für die AfD - Polizei fand Testament in Wohnung

BERLIN/BÜCKEBURG - Die AfD hat neben den Millionen eines Ingenieurs aus Niedersachsen noch ein zweites, kleineres Vermögen geerbt. Bei der Erbschaft, auf die der inzwischen ausgeschiedene Bundesschatzmeister, Klaus Fohrmann, in seiner Rede auf dem Parteitag in Braunschweig im Dezember angespielt habe, handele es sich um eine weitere Erbschaft, "für die wir auch sehr dankbar sind", sagte der stellvertretende AfD-Bundesschatzmeister, Carsten Hütter, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Diese Erbschaft sei allerdings von der Summe her "nicht annähernd vergleichbar" mit dem Vermögen, das ein Erfinder aus Bückeburg der AfD hinterlassen habe.

USA: Industrieproduktion fällt - Boeing belastet

WASHINGTON - Die US-Industrie ist schwach in das Jahr gestartet, belastet allerdings durch den Produktionsstopp des Boeing-Modells 737 Max. Die Gesamtproduktion der Industrie lag im Januar 0,3 Prozent niedriger als im Dezember, wie die US-Notenbank Fed am Freitag in Washington mitteilte. Der Rückgang war etwas stärker als Analysten erwartet hatten. Im Dezember war die Produktion um korrigiert 0,4 (zunächst 0,3) Prozent rückläufig gewesen.

ROUNDUP 2: Pentagon will Milliarden für Bau von Trumps Grenzmauer umwidmen

WASHINGTON - Das US-Verteidigungsministerium will 3,8 Milliarden Dollar aus Rüstungsprogrammen in den Bau der von Präsident Donald Trump gewünschten Mauer an der Grenze zu Mexiko stecken. Damit sollen rund 285 Kilometer Grenzmauer finanziert werden, erklärte das Pentagon am Donnerstagabend (Ortszeit). US-Verteidigungsminister Mark Esper verteidigte die Entscheidung am Freitag gegen Kritik. "Grenzsicherheit ist nationale Sicherheit und nationale Sicherheit ist unser Auftrag", sagte er im Beisein von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in München. Die Maßnahme sei auch gesetzlich zulässig, sagte der Pentagon-Chef.

USA: Einzelhandel startet solide ins Jahr

WASHINGTON - Der US-Einzelhandel hat einen soliden Jahresstart hingelegt. Wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte, erhöhten sich die Umsätze der Branche im Januar gegenüber Dezember um 0,3 Prozent. Analysten hatten einen Anstieg in dieser Größenordnung erwartet. Allerdings fiel der Jahresausklang etwas schwächer aus. Anstatt der bisher angenommenen Steigerung um 0,3 Prozent ergeben neue Daten für Dezember nur ein Plus von 0,2 Prozent.

USA: Einfuhrpreise steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Preise von importierten Gütern im Januar etwas stärker als erwartet gestiegen. Zum Vorjahresmonat seien die Einfuhrpreise um 0,3 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Mittel nur einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Einfuhrpreise um 0,5 Prozent gestiegen.

Varoufakis legt USB-Stick mit Mitschnitten der Eurogruppe vor

ATHEN - Der ehemalige griechische Finanzminister Gianis Varoufakis sorgt wieder einmal für Aufregung: Er übergab am Freitag dem Präsidenten des Parlaments in Athen einen USB-Stick mit Tonaufnahmen der Eurogruppe aus dem Jahr 2015. Varoufakis Worten zufolge beweisen die Aufnahmen, dass einige Geldgeber für ihre finanzielle Hilfe die Verarmung des griechischen Volkes wünschten.

Investitionsbank bescheinigt Griechenland Riesenforschritte

ATHEN - Die Europäische Investitionsbank (EIB) sieht Griechenland bei seinen Finanzen auf gutem Weg. Die Wirtschaft nehme Fahrt auf, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer am Freitag in Athen. Die Griechen hätten "Riesenfortschritte gemacht", stellte er bei einer Pressekonferenz mit dem griechischen Finanzminister Christos Staikouras fest. Hoyer war für die Unterzeichnung von drei neuen EIB-Finanzierungsprojekten in Höhe von 300 Millionen Euro nach Athen gereist. Es geht um Agrarprogramme und die Modernisierung des griechischen Elektrizitätsnetzes. Hoyer erinnerte daran, dass die EIB 2019 den Griechen mit zwei Milliarden Euro Krediten unter die Arme gegriffen habe. Der griechische Staat hatte im August 2018 den Euro-Rettungsschirm verlassen und kann sich seitdem wieder selbst finanzieren.

Eurozone: Handelsüberschuss wächst 2019 deutlich

LUXEMBURG - Die Eurozone und die Europäische Union (EU) haben ihre Überschüsse im Außenhandel im vergangenen Jahr jeweils deutlich vergrößert. Wie aus Zahlen des Statistikamts Eurostat vom Freitag hervorgeht, betrug der gemeinsame Exportüberschuss der 19 Euroländer von Januar bis Dezember 225,7 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Überschuss der Ausfuhren über die Einfuhren mit 194,6 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen. Hohe Handelsüberschüsse werden insbesondere durch US-Präsident Donald Trump kritisiert.

Eurozone: Wirtschaft wächst im vierten Quartal wie erwartet

LUXEMBURG - Die Wirtschaft der Eurozone ist im vergangenen Herbst wie erwartet leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe im vierten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal zugelegt, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mit. Volkswirte hatten eine Bestätigung der ersten Erhebung erwartet. Zum Vorjahreszeitraum stieg das BIP im vierten Quartal um 0,9 Prozent.

Ausländer schließen Lücken in Handwerksberufen

WIESBADEN - In vielen Handwerksberufen schließen zunehmend Ausländer die Lücken unter den Auszubildenden. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes hervor. Während in den zehn Jahren von 2008 bis 2018 die Gesamtzahl der jährlich neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 14,1 Prozent auf knapp 522 000 zurückging, verdoppelte sich annähernd die Zahl der ausländischen Berufsanfänger auf 61 000.

ROUNDUP: Heftige Kritik an Vorstoß von Unionspolitikern zur Rente

BERLIN - Mit ihren Reformvorstößen zur Rente haben Unionspolitiker heftige Kritik beim Koalitionspartner SPD hervorgerufen. Auch die FDP ließ kein gutes Haar an den Vorschlägen. Eine Arbeitsgruppe der Unionsfraktion hatte vorgeschlagen, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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