GENF (dpa-AFX) - BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und sein Leverkusener Kollege Fernando Carro vertreten auf europäischer Verbandsebene künftig die Interessen der Fußball-Bundesligisten. Watzke wurde am Dienstag als neues Vorstandsmitglied in die European Club Association (ECA) gewählt, Carro gehört künftig dem Uefa Club Competition Committee (CCC) an.

Bei der Abstimmung in Genf wurde Watzke als eines von 13 neuen Mitgliedern einstimmig in das insgesamt 24-köpfige Gremium gewählt, das als selbstständige Interessenvertretung der europäischen Fußballvereine fungiert. "Es ist mir ein großes Anliegen, mich für einen möglichst ausbalancierten Fußball einzusetzen und mich aktiv in den Diskurs einzubringen", erklärte Watzke.

An der Spitze steht weiter Andrea Agnelli, Clubchef von Juventus Turin. Die weiteren Vertreter erhalten ihre Posten durch Vergabe. Demnach galt der Sitz von Bayern-Anwalt Michael Gerlinger (46) als neuem Verwaltungsrat der UEFA-Vermarktungstochter (Club Competitions SA) bereits im Vorfeld als sicher.

Der 55-jährige Carro löst Gerlinger im CCC ab - einem Gremium, das sich aus Vertretern der ECA sowie Mitgliedern der UEFA zusammensetzt und dem Exekutiv Komitee der UEFA vorgeschaltet ist. Carro ist einziges deutsches Mitglied.

Watzke und der Leverkusener hatten sich im Vorfeld darauf verständigt, auf eine Kandidatur gegeneinander zu verzichten. Beide einigten sich darauf, sich jeweils für eine der beiden Organisationen zu bewerben. "Der europäische Vereins-Fußball steht vor bedeutenden Weichenstellungen. Es wird darauf ankommen, unterschiedliche Interessen zu bündeln und tragfähige Lösungen für alle Beteiligten zu finden", sagte Carro.

Vom ECA-Gründungsjahr 2008 bis 2017 war Karl-Heinz Rummenigge Chef der Club-Vereinigung. Als Nachfolger wurde der Italiener Agnelli bestimmt, Rummenigge zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im März war Watzke beim Versuch, in die ECA gewählt zu werden, an Ivan Gazidis vom AC Mailand gescheitert./sbs/DP/zb