Der Liga-Verband will sich unter dem Namen "DFL for Equity" ein Portfolio an Unternehmensbeteiligungen in der Medien-, Technologie- und Sportbranche aufbauen, wie DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Donnerstag in Frankfurt sagte. "Andere Ligen haben zehn Anstoßzeiten. Ich hätte lieber zehn erfolgreiche Beteiligungen." Als erstes steigt die DFL mit rund zehn Prozent beim israelischen Start-up Track160 ein. Geld fließt dabei nicht. Die DFL gewährt Track160 im Gegenzug Zugriff auf ihr Know-how, etwa auf ihr riesiges Fußballarchiv.

"Finanzielle Beteiligungen sind erst einmal nicht unsere erste Priorität", sagte Seifert. Ein ähnliches Modell verfolgt der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1, der sich an jungen Unternehmen beteiligt und diesen im Gegenzug Werbezeiten auf seinen Sendern offerierte. Später könnte sich die DFL allerdings auch mit Finanzinvestoren zusammentun, um Unternehmen zu kaufen, sagte Seifert. Ziel sei es, die Beteiligungen später zu Geld zu machen.

Track160 hat ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes System zur 3D-Erfassung von Spielerbewegungen und des Spielballs entwickelt. Dabei kommt Track160 ohne Sensoren und teure Kameras aus - ein Video des Spiels genügt. Die DFL gewährt dem Start-up im Gegenzug unter anderem Zugang zuihrer Spieldatenbank und dem digitalen Fußballarchiv, mit dem Track160 sein Analysesystem weiterentwickeln will.

Die DFL GmbH gehört dem gleichnamigen Verein, in dem die 36 Profifußball-Vereine in Deutschland zusammengeschlossen sind. Über Tochterfirmen produziert sie unter anderem die TV-Bilder der Bundesliga und organisiert Reisen für Mannschaften und Fans.