Zürich (awp) - Die Aktien des Zuger Industrieunternehmens Bossard sind am Montag in einem schwächeren Gesamtmarkt gut gesucht. Mit dem im ersten Quartal erwirtschafteten Umsatz hat das Unternehmen den obersten Bereich der Schätzungen erreicht.

Bis um 10.10 Uhr ziehen Bossard bei gutem Volumen um 3,3 Prozent auf 162,10 Franken an. Der Gesamtmarkt (SPI) steht dagegen 0,19 Prozent tiefer.

Als positive Überraschungen wurde die Umsatzentwicklung in den Regionen Europa und Asien gewertet, wogegen in Amerika weniger verkauft wurde als von Analysten erwartet. Vor allem die Region Asien habe mit einem unverändert hohen Wachstum überrascht, dagegen habe sich Amerika enttäuschend entwickelt, hiess es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank.

Offenbar sei der Beitrag durch die Beschleunigung der Produktion des günstigen Tesla-Models nicht so gross ausgefallen wie erwartet, ergänzt der Broker Baader Helvea in einer Einschätzung.

Einen gewissen Spielraum lässt offenbar der Ausblick von Bossard zu. Das Unternehmen hatte am Morgen dazu verlauten lassen, dass im Gesamtjahr ein Umsatz im Bereich von 900 bis 920 Millionen Franken angestrebt werde. Die nachlassende Wirtschaftsdynamik, welche sich in den letzten Wochen an den rückläufigen Einkaufsmanager-Indizes ablesen lasse, mache die Zielsetzung jedoch zusehends anspruchsvoller, hiess es einschränkend.

"Sollten sich bei den Themen, welche massgeblich zur Verunsicherung und damit zur Abschwächung der Wirtschaft geführt haben, gute Lösungen finden, dann sind wir zuversichtlich, dass sich dies entsprechend positiv auf die globale Wirtschaftsentwicklung auswirken wird", hängte Bossard indes auch als zuversichtlicheren Satz im Ausblick an.

Im Ausblick anlässlich der Bilanzmedienkonferenz von Anfang März hiess es mit Blick auf 2019, dass die Umsatzmarke von 900 Millionen Franken übertroffen und die Rentabilität weiter deutlich über dem Branchendurchschnitt gehalten werden soll. 2018 erzielten die Zuger einen Umsatz von gut 870 Millionen und eine EBIT-Marge von 12,5 Prozent.

Die Bank Vontobel meinte zum Ausblick, dass die heutige Formulierung vorsichtiger sei, als diejenige vom März, räumte aber gleichzeitig auch ein, dass das Management von Bossard mit dieser Interpretation nicht einverstanden sei. Die ZKB nannte den Ausblick "verhalten". Von Bossard war für AWP bis zu diesem Zeitpunkt im Vorfeld der gleichentags stattfindenden Generalversammlung keine Stellungnahme zu diesem Punkt erhältlich.

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