Der Mannheimer Konzern spreche derzeit mit der französischen Engie (ehemals GDF Suez) und mit dem Finanzinvestor EQT, sagten mehrere mit dem Prozess vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Auch der Finanzinvestor Triton sei noch interessiert, ihm werden aber eher geringe Chancen eingeräumt. Die Immobiliendienstleister CBRE und JLL (Jones Lang LaSalle) seien dagegen vorerst aus dem Rennen. Alle Beteiligten wollten sich nicht zum Stand der Gespräche äußern.

Eine Entscheidung könnte in den nächsten vier bis sechs Wochen fallen. Die Gebote lägen bisher allerdings unter den Vorstellungen von Bilfinger, sagten die Insider. Während die potenziellen Käufer bisher nur 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro für die Sparte zu zahlen bereit seien, habe Bilfinger rund 1,3 Milliarden Euro aufgerufen und deshalb um neue Offerten gebeten. Bilfinger will sich Mitte Mai zu seiner künftigen Strategie äußern.

Das kriselnde Unternehmen prüft auch auf Druck seines Großaktionärs, des aktivistischen Finanzinvestors Cevian (26 Prozent), einen Verkauf einer seiner zwei großen Sparten. Mit Bau- und Gebäude-Dienstleistungen erwirtschaftet Bilfinger eine Gesamtleistung von 2,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebita) lag im vergangenen Jahr bei 148 Millionen Euro. Ob es am Ende aber tatsächlich zu einem Verkauf kommt, ist offen. Ohne die Immobiliensparte bliebe von Bilfinger nur die Industrie-Dienstleistungs-Sparte, die Industrieanlagen wartet und instand hält.