FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Hocherfeut haben Anleger am Mittwoch auf zuversichtliche Prognosen des Chemikalienhändlers Brenntag reagiert. Die Aktie zog um knapp fünf Prozent an auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Noch höhere Kursgewinne verhinderte bislang die 200-Tage-Linie bei 46,60 Euro. Auf exakt diesem Niveau lag am Mittwoch auch das Tageshoch der Brenntag-Aktie.

Im laufenden Jahr will das Unternehmen den operativen Gewinn noch einmal steigern. Das bereinigte Ebitda soll um drei bis sieben Prozent zulegen. Dieses Wachstum werde sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte zeigen, hieß es. Dazu beitragen sollen alle Regionen und auch die jüngsten Zukäufe. Unter anderem hatte der Chemikalienhändler sein Geschäft in Kanada und Indien gestärkt.

"Zuversichtlich" nannte Analyst Chetan Udeshi von JPMorgan diese Prognose. Der Mittelwert der Spanne von 5 Prozent Gewinnsteigerung liege über seiner Schätzung von maximal 3 Prozent. Die Markterwartung liege derzeit bei 4,4 Prozent. "Der Ausblick ist also besser als die Konsensschätzung", lautete das Fazit des Experten.

Positiv hob Udeshi auch den freien Barmittelzufluss hervor. Um die Betriebsausgaben bereinigt, habe der Free Cashflow seine Schätzung im vierten Quartal um 13 Prozent übertroffen. Mit den Mitteln aus dem Free Cashflow können Unternehmen Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen. Udeshi bestätigte die Einschätzung "Overweight" für die Brenntag-Aktie mit einem Kursziel von 50 Euro.

Es sei ungewöhnlich, dass Brenntag bereits im Geschäftsbericht einen quantitativen Ausblick für den operativen Gewinn im neuen Jahr gibt, sagte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Die Bandbreite von 3 bis 7 Prozent sei allerdings "sehr breit". Bereinigt um Währungs- und Bilanzierungseffekte sowie Zukäufe liegt der Mittelwerte der Wachstumsprognose leicht über den Markterwartungen.

Der Brenntag-Kurs war im Herbst stark unter Druck geraten. Signale für eine schwächere weltweite Konjunktur hatten im Oktober schwer auf dem Kurs gelastet. Anfang November hatten die Quartalszahlen an der Börse enttäuscht und die Papiere weiteten die Verluste in der Folge noch aus. Zu Anfang des Jahres fiel der Kurs mit 36,49 Euro auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. Seitdem hat er sich wieder um rund 30 Prozent erholt./bek/bgf/mis

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