BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran geht es nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nun um Schadensbegrenzung. Er wolle mit Frankreich und Großbritannien Gespräche über die Zukunft des Abkommens führen, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend im "heute-journal" des ZDF. Man brauche nun dringend "mehr Europa".

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag den Rückzug seines Landes aus dem Abkommen und die Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran angekündigt. Mit dem 2015 vereinbarten Deal soll die Islamische Republik davon abgehalten werden, Atomwaffen zu bauen.

Altmaier sagte im ZDF: "Wir befinden uns an einem Kreuzungspunkt der Handelsdebatte." Er sehe mit Sorge, "dass es jetzt immer mehr Sanktionen gibt". Er gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass man zu einer Lösung komme. Eine kurzfristige Lösung sehe er aber nicht. Wichtig sei es auch, jetzt den Dialog mit deutschen Firmen zu beginnen, die im Iran investiert hätten.

Die Sanktionen sollen Trump zufolge "so schnell wie möglich" wieder in voller Härte zum Tragen kommen. Dafür gibt es ein Zeitfenster von bis zu 180 Tagen, sobald die US-Regierung die genauen Richtlinien erlassen hat. Die Sorge besteht, dass Unternehmen aus anderen Ländern Probleme bekommen, wenn sie gegen die US-Sanktionen verstoßen./seb/DP/he