TEHERAN (dpa-AFX) - Bei den landesweiten Protesten im Iran gegen höhere Benzinpreise sind nach Angaben iranischer Medien seit Freitag neun Menschen ums Leben gekommen. Es handele sich um vier Demonstranten, drei Mitglieder der Revolutionsgarden und zwei Polizisten, hieß es in den Berichten der staatlich kontrollierten und damit fast amtlichen Medien vom Dienstag.

Bisher hatten die Behörden nur mitgeteilt, dass zwei Polizisten und ein Demonstrant getötet worden seien. Etwa 1000 Menschen seien festgenommen worden. Einigen der Anführer drohten die Revolutionsgarden, eine dem System besonders loyale Elitetruppe, mit der Todesstrafe.

Berichte in sozialen Medien, dass die Zahl der Opfer und Festgenommenen wesentlich höher liege, ließen sich nicht überprüfen, weil das Internet den vierten Tag in Folge weitgehend abgeschaltet war. Zwar hatte die Regierung am Montag von einer leichten Beruhigung der Lage gesprochen, aber die andauernde Sperrung des Internets wurde als Hinweis darauf gedeutet, dass es noch Unruhen und Proteste geben könnte./ro/str/fmb/DP/mis