BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich von der Wortwahl des konservativen Europawahl-Spitzenkandidaten Manfred Weber (CSU) gegenüber der iranischen Regierung distanziert.

Für die CDU gelte gerade mit Blick auf das vom Iran bedrohte Israel, "dass wir keine Freundschaft zum iranischen Regime empfinden, aber sehr wohl sehr viel Mitgefühl und Unterstützung für die Menschen, die im Iran sehr unter der Situation leiden", sagte Kramp-Karrenbauer am Montag nach Sitzungen der Spitzengremien ihrer Partei in Berlin. Zugleich machte sie deutlich, dass sie mit Weber in der inhaltlichen Frage übereinstimme, dass neue Gespräche mit dem Iran über das von den USA einseitig gekündigte Abkommen nötig seien.

Weber hatte am Donnerstag vor dem EU-Gipfel im rumänischen Sibiu gesagt: "Ich glaube, die Europäische Union muss wieder Gespräche mit unseren iranischen Freunden starten, weil wir keine Eskalation irgendeiner Art wollen." Kramp-Karrenbauer war gefragt worden, ob sie sich der Bezeichnung "iranische Freunde" anschließe.

Kramp-Karrenbauer sagte nun, im Iran gebe es eine schwierige Situation, in der mit sehr viel diplomatischem Geschick vorgegangen werden müsse. Gerade junge Menschen und Frauen würden von der Regierung in Teheran in ihrer persönlichen Freiheit sehr massiv eingeschränkt. Diese Menschen hätten Unterstützung verdient. "Das gilt ganz sicherlich nicht für das Regime der Mullahs", das in dem Land Unfreiheit organisiere.

Die CDU habe immer darauf hingewiesen, dass das Atomabkommen mit dem Iran nicht das idealste sei, "aber es war ein gewisses Abkommen". Ein solches Abkommen solle erst zur Seite gelegt werden, wenn man die Chance habe, "etwas Besseres in die Hand zu bekommen", sagte Kramp-Karrenbauer. Dies habe Weber ausdrücken wollen./bk/DP/fba