BERLIN (dpa-AFX) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman als "außerordentlich beunruhigend" bezeichnet. "Die Vorfälle sind das Gegenteil von dem, was wir in der jetzigen ohnehin schon angespannten Lage in der Region gebrauchen können", sagte er am Donnerstag in Berlin. "Das sind Ereignisse, die zur Eskalation führen können." Angriffe auf Handelsschiffe stellten nicht nur eine Bedrohung für offene Handelswege dar. "In der aktuellen Situation sind sie auch eine Bedrohung für den Frieden."

Maas war erst am Montag von einer viertägigen Reise durch die Krisenregion im Nahen und Mittleren Osten zurückgekehrt, bei der er den Iran, den Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien besucht hatte.

Die norwegische Seefahrtsbehörde hatte am Donnerstag einen Angriff auf den Öltanker "Front Altair" bestätigt. Das norwegische Unternehmen Frontline meldete eine Explosion und einen Brand an Bord des Schiffes. Die deutsche Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Singapur teilte mit, es seien 21 Seeleute von ihrem mit Methanol beladenen Frachter "Kokuka Courageous" gebracht worden. Das Schiff sei am Morgen beschädigt und ein Crewmitglied leicht verletzt worden.

Die Hintergründe der Vorfälle unweit der Küste des Irans waren zunächst ebenso unbekannt wie die Verantwortlichen. Seit Wochen wachsen in der Region die Spannungen zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und seinen Verbündeten einerseits sowie dem schiitischen Iran andererseits./mfi/DP/jha