LONDON (dpa-AFX) - Der unter norwegischer Flagge fahrende Öltanker "Andrea Victory" ist am Sonntagmorgen im Golf von Oman auf mysteriöse Weise beschädigt worden. Der Tanker sei "von einem unbekannten Objekt" getroffen worden, sagte ein Sprecher des Seefahrt-Dienstleisters Thome Ship Management der Deutschen Presse-Agentur am Montag in London.

"Die Crew an Bord ist wohlauf. Es gibt zwar einen Schaden, aber das Schiff ist stabil", sagte er. Der Tanker habe zu dem Zeitpunkt im Emirat Fudschaira vor Anker gelegen. Fudschaira liegt an einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt für Ölexporte.

Die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatten zuvor von "staatsfeindlichen Operationen" gegen vier Schiffe in der Region berichtet. Zwei saudische Öltanker seien schwer beschädigt worden. Bei dem vierten soll es sich um ein VAE-Schiff handeln. Was genau passierte und wer für vermeintliche Übergriffe verantwortlich ist, sagten die Behörden nicht.

Die Lage in der Region ist angespannt. Fudschaira ist nur gut 100 Kilometer von der iranischen Küste entfernt. Der Iran auf der einen und Saudi-Arabien und die VAE auf der anderen Seite sind Erzfeinde.

Die "Andrea Victory" sei im hinteren Teil auf der Seite auf Höhe der Wasserkante getroffen worden, sagte der Thomas-Sprecher. Wie viele Besatzungsmitglieder zu dem Zeitpunkt an Bord waren, wusste der Sprecher nicht. Ob die Crew einen Schlag bemerkte oder den Schaden später entdeckte, konnte er ebenfalls nicht sagen. Das Unternehmen werde den gesamten Rumpf nun untersuchen, sagte der Sprecher. Die Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten hätten ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet./oe/DP/fba