TRIPOLIS (dpa-AFX) - Bei heftigen Kämpfen um die wichtigen Ölhäfen in Libyen sind nach Angaben des staatlichen Ölunternehmens NOC zwei Lager schwer beschädigt worden. Fotos örtlicher Medien zeigten riesige schwarze Rauchwolken, die kilometerweit den Himmel verdunkelten. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, dass die Speicherkapazitäten in der Stadt Ras Lanuf durch die Schäden um fast 50 Prozent - auf 550 000 Barrel Erdöl - gesunken seien.

In der vergangenen Woche hatte eine bewaffnete Miliz mit Angriffen auf die für die Ölproduktion wichtigen Städte Ras Lanuf und Al-Sidra begonnen. Erst im vergangenen Jahr hatten die Truppen des mächtigen ostlibyschen Generals Chalifa Haftar die Kontrolle über die Häfen in der ölreichen Region am Mittelmeer übernommen und bewaffnete Milizen vertrieben.

In dem Bürgerkriegsland Libyen konkurrieren unzählige Milizen und mehrere Regierungen um die Macht. Erdöl ist die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Die Häfen an der Mittelmeerküste sind daher immer wieder Schauplatz von Gefechten./sus/DP/jha