SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag wegen Konjunktursorgen stark gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 33,90 US-Dollar. Das waren 2,16 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,48 Dollar auf 31,44 Dollar.

Kurz vor dem Wochenende setzten Zweifel an der Erholung der Wirtschaft in China nach dem Einbruch durch die Corona-Krise die Ölpreise stark unter Druck. Die Anleger verfolgten gespannt den Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in China. Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten hatte die Führung in Peking kein Ziel für das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt vorgegeben. Regierungschef Li Keqiang verwies auf die "großen Unsicherheiten" hinsichtlich der Corona-Pandemie und der weltweiten Wirtschaftskrise. China sehe sich Faktoren gegenüber, "die schwer vorherzusagen sind".

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern gebe es am Ölmarkt auch die Sorge vor wieder zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China, die das jüngsten Handelsabkommen gefährden könnten. US-Präsident Donald Trump hatte Chinas Führung zuletzt erneut scharf wegen der Vorgehensweise in der Corona-Krise kritisiert. Zudem will China noch mehr Kontrolle über Hongkong und plant dort ein eigenes Sicherheitsgesetz./jkr/jha/