NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag an die deutlichen Verluste vom Vortag angeknüpft. Nachdem sie im frühen Handel nur vergleichsweise leicht nachgegeben hatten, ging es gegen Mittag erneut kräftig nach unten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 69,73 US-Dollar. Das waren 1,26 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,11 Dollar auf 60,31 Dollar.

In den vergangenen drei Handelstagen ist der Preis für US-Öl um etwa drei Dollar und der Preis für Nordsee-Öl um etwa 2,50 Dollar gefallen. Als Ursache für die kräftigen Verluste gilt die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vortag hatte das amerikanische Energieministerium gemeldet, dass die Erdölreserven der USA in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit Mitte 2017 gestiegen waren.

Der Markt wurde vom Anstieg der amerikanischen Lagerbestände überrascht. Steigende Ölreserven können ein Hinweis auf eine geringe Nachfrage oder ein zu hohes Angebot sein und belasten in der Regel die Ölpreise.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank werden die Ölpreise darüber hinaus durch Nachfragesorgen wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China belastet. Der Konflikt bremst den Welthandel und damit das globale Wachstum, was eine geringere Nachfrage nach Rohöl zur Folge hat./jkr/elm/jha/