NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag nach starken Gewinnen in der Vorwoche etwas gefallen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent sank auf 66,54 US-Dollar. Das waren 18 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 44 Cent auf 59,77 Dollar.

Ein mehrtägiger Besuch des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif in den USA nährt Spekulationen über mögliche Annäherungsversuche zwischen Teheran und Washington. Sarif traf am Sonntag in New York ein. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA will er am kommenden Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen eine Rede halten. Weitere Details über seine Termine in den USA wurden zunächst nicht bekannt. Die Spannungen zwischen dem Ölförderland Iran und den USA hatten immer wieder die Ölpreise gestützt.

Konjunkturdaten aus China zeigten eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im zweiten Quartal. Der Handelskrieg mit den USA wirkt sich belastend aus, was die Rohölnachfrage tendenziell dämpft. Allerdings hatte Chinas Industrieproduktion im Juni wieder stärker zugelegt. Die Fertigung hatte die Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen und die Sorgen vor einer stärkeren Konjunkturflaute gedämpft.

Generell ist der Ölmarkt nach Einschätzung der Commerzbank derzeit "unterversorgt". Dazu habe auch die Lage in den USA beigetragen, sagte Experte Fritsch. Wegen des Tropensturms "Barry" waren nach Angaben der zuständigen Behörde mehr als 70 Prozent der US-Ölproduktion im Golf von Mexiko ausgefallen. "Das entspricht einem Produktionsausfall von 1,38 Millionen Barrel pro Tag", sagte der Commerzbank-Experte. Dies dürfte zu einem weiteren spürbaren Rückgang der US-Ölvorräte führen, zumal auch die Rohölverarbeitung an der Golfküste teilweise gedrosselt werden musste./jsl/he